Der Verein «Zäme för üses Chrüz» hat die Sanierung des denkmalgeschützten Hotels Kreuz in Romoos erfolgreich in Angriff genommen. Die Arbeiten sind im Zeitplan und werden voraussichtlich im Herbst abgeschlossen.
Bild: Boris Bürgisser ( Romoos , 17. 12. 2024) Von aussen lassen die Mulden und Gerüste bereits ahnen, dass im Inneren des Hotels Kreuz in Romoos die Bauarbeiten begonnen haben. Und es ist auch kaum zu überhören: Die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes ist in vollem Gange. Der Verein «Zäme för üses Chrüz» hatte über ein Jahr lang Geld gesammelt, insgesamt kam über eine Million Franken durch Spenden zusammen.
Für die Innensanierung war aber weit mehr nötig: Insgesamt 4,95 Millionen Franken wurden durch Eigenmittel und zusätzliche Darlehen, Bankkredite, Aktienkapitalerhöhung und Sponsorings zugesichert – das Minimalziel für die insgesamt sechs Millionen Franken kostende Sanierung des Hotels wurde damit erreicht.Wie weit ist man rund ein Jahr nach der Sammelaktion? Mitte Oktober haben die Sanierungsarbeiten begonnen, seit Anfang Dezember ist das Gebäude komplett geschlossen. Erst habe man noch das Ende der Wildzeit abwarten wollen, die Hauptsaison des Hotels, erzählt Daniel Müller, Co-Leiter der Sammelkampagne. Trotz der Arbeiten kann unweit des Hotels im Schulhausgebäude diniert werden: Räumlichkeiten in der Romooser Schule werden zurzeit als Restaurant, Speisesaal und Sitzungszimmer genutzt, «Chrüz-Stobe» genannt.Bild: Boris Bürgisser (Romoos, 17. 12. 2024) «Die Arbeiten verlaufen nach Plan und sind auf Kurs», sagt Müller. Als Erstes muss die Statik gesichert werden, die Prioritätenliste für die Zeit danach sei schon gesetzt: Erst soll das Restaurant im Sommer wieder öffnen, dann der Kreuzsaal im ersten Stock. Der Hotelbetrieb werde erst am Ende der Sanierung wieder aufgenommen. Zurzeit wird eher abgerissen als aufgebaut: Die alte Küche ist weg, mehrere Böden werden durchbrochen, um Platz für den neuen Lift zu machen. Der Dachboden wurde komplett geräumt – einige der dort gefundenen Schätze wurden an einem Flohmarkt verkauft. Aber nicht alle: «Wir wollen abklären, ob wir vielleicht die alten Kronleuchter wieder verwenden können.» An der Sanierung arbeiten viele Einheimische und Freiwillige.Herausfordernd sei die Planung gewesen, denn Pläne des Gebäudes gab es nicht. «Wir haben alles neu ausgelasert.» Einiges erfahre man erst jetzt durch den Umbau. So fand man verkohltes Holz und Russspuren, als man kürzlich eine Wand entfernte.Müller will aber nicht zurück, sondern nach vorne blicken: Der eigens für die Erhaltung des «Kreuz» gegründete Verein sei essenziell für das weitere Bestehen des Hotels. Der Gastrobetrieb sei rentabel, aber die Sanierungskosten für das denkmalgeschützte Hotel seien hoch. «Die Innensanierung ist erst der Anfang, denn auch die Fassade wird irgendwann erneuert werden müssen. Es braucht mehr, um das architektonische Bijou für die Nachwelt zu erhalten.» Die Suche nach Sponsoren laufe gut und man spüre eine deutliche Resonanz, «die Partnerschaften müssen aber zum ‹Kreuz› passen.»Beeindruckt sei Müller von der Solidarität gewesen, die er während der Spendenaktion erlebt habe und die weit über die Gemeinde- und sogar Landesgrenzen hinausging. Der Verein werde oft gefragt, was ihr Erfolgsgeheimnis bei der Sammelkampagne gewesen sei. «Es gibt jedoch keinen Trick, sondern nur sehr viel Herzblut.» Sie arbeiten an der Zukunft des Hotels Kreuz. Obere Reihe, von links: Jörg Schwarzentruber, Daniel Müller, Regina Bühlmann, Gerhard Birrer. Untere Reihe, von links: Thomas Unternährer, Gsto Unternährer, Armin Unternährer, Raphael Koch.Dass Romoos eine spezielle Gemeinde sei, habe man auch im November vergangenen Jahres bewiesen: Die Welttourismusorganisation UN Tourism hat das Entlebucher Dorf mit dem Titel «Best Tourism Village» 2024 ausgezeichnet. Bis die künftigen Touristinnen und Touristen ihre Ferien wieder im Hotel Kreuz verbringen werden, wird es aber noch bis im Herbst dauern.Wahlkampf absurdCopyright © Luzerner Zeitung. Alle Rechte vorbehalten. Eine Weiterverarbeitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung zu gewerblichen oder anderen Zwecken ohne vorherige ausdrückliche Erlaubnis von Luzerner Zeitung ist nicht gestattet
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