Der schlechte Schutz von Whistleblowern schadet nicht nur ihnen selbst. Er kommt auch Unternehmen teuer zu stehen.
Der Ständerat hat eine Motion des Zürcher Ständerats Ruedi Noser deutlich gutheissen: Whistleblower sollen besser geschützt werden. Als Leiter der Delegation des Parlaments bei der Organisation für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit OECD weiss Noser, wie stark die OECD die Schweiz für ihre Lücken bei der Korruptionsbekämpfung kritisiert.
Schweiz schlecht im internationalen Vergleich«Höchste Zeit», sagt der Wirtschaftsanwalt Daniel Bühr von der Zürcher Kanzlei Lalive, denn die Schweiz habe international den Anschluss verloren: «Wenn man vergleicht mit den OECD-Partnerstaaten, den Mitgliedsländern der EU, dann hat die Schweiz keinen Schutz. Die anderen Staaten haben einen gesetzlichen Schutz.» Ohne gesetzlichen Schutz sei die Schweiz nicht auf Augenhöhe mit anderen Staaten.
Angst vor RepressalienOhne gesetzlichen Schutz hätten Whistleblower Angst vor Repressalien und Nachteilen, sodass sie von Meldungen absähen, wenn sie Zeugen von Missständen würden. «Das bedeutet, dass 60 Prozent der Verstösse in Unternehmen nicht aufgedeckt werden», so Bühr weiter. Höhere BussenNosers Motion verlangte auch, dass Unternehmen mit höheren Summen gebüsst werden könnten. Heute liegt die maximale Busse bei fünf Millionen Franken. Zu wenig aus Sicht der OECD, die verlangt, dass Sanktionen «wirksam, verhältnismässig und abschreckend» seien. Dieser Teil der Motion wurde im Ständerat nur knapp gutgeheissen.
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