Martin Meyer, früherer Feuilletonchef der NZZ, schreibt Krimis. Muss man da gar viel Kopflast befürchten? Wir machten den Selbstversuch beim neusten Fall seiner überaus cleveren Kommissarin.
Martin Meyer, früherer Feuilletonchef der NZZ, schreibt Krimis. Muss man da gar viel Kopflast befürchten? Wir machten den Selbstversuch beim neusten Fall seiner überaus cleveren Kommissarin.Was für eine Leiche! Meinrad Freyer, renommierter Psychiater mit Drang zum Schamanismus, ist vom Blitz getroffen worden. Ganz und gar nicht zufällig, zumal ihn jemand in einer Gewitternacht ans Forch-Denkmal in Küsnacht angekettet und mit Brandbeschleuniger übergossen hat.
Die Ermittlungen der Zürcher Kommissarin Sarah Conti nehmen den logischen Lauf: Sie befragt die Witwe, später den Teenager-Sohn des Toten. Und vor allem die Akteure der mondän-mysteriösen Klinik, in welcher Freyer tätig war. Überall stösst sie auf doppelbödige und damit verdächtige Reaktionen. Bald wird klar: Der Verstorbene spielte für privates Vergnügen und beruflichen Erfolg rücksichtlos mit Höchsteinsätzen.
Nicht immer ist klar, ob die inneren Monologe von Kommissarin Sarah Conti stammen, der man diesbezüglich einiges zutraut. Oder vom Autor selber. Oder von beiden zugleich? Diese Vermischung kennt man eher von Laienschreibern, zu denen Martin Meyer zweifellos nicht gehört. Und ob er sich als Mann überhaupt so intensiv in die Protagonistin hineinversetzen kann, sollte wohl nicht ein ebenfalls männlicher Rezensent beurteilen.
Interessant ist auch Sarah selber, nicht nur wegen ihres bewegten Privatlebens. Sondern auch als brillante Ermittlerin. Aber auch sie braucht Hilfe. Etwa einen anonymen Hinweis, der sie zum nächtlichen Eindringen ins Klinikarchiv verleitet – ein unheimliches Highlight des Romans. Oder von einem alten Freund, der sie ins Kino zum Hitchcock-Klassiker «Cocktail für eine Leiche» entführt. Und ihr damit etwas mitteilen will.
Dies ist die Geschichte von Mentor Latifi, der 1991 als Teenager aus dem Kosovo in die Schweiz flüchtete, hier Mittelschule und Studium absolvierte, zurück im Kosovo Karriere machte und seit drei Monaten wieder in der Schweiz ist – als Botschafter der Republik Kosovo.Tochter Zoé lebte nur zwölf Tage: Das bewegende Buch der Schriftstellerin Mireille Zindel über Tod, Trauer und das schwierige WeiterlebenCopyright © Aargauer Zeitung. Alle Rechte vorbehalten.
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