Matthias Jauslin hat die FDP verlassen und wechselt zur GLP. Ein Politologe ordnet die Situation der FDP ein.
Matthias Jauslin hat die FDP verlassen und wechselt zur GLP. SRF hat beim Politologen Georg Lutz nachgefragt, ob es heute überhaupt noch Platz für Umweltthemen bei den Freisinnigen gibt und wo die Probleme der FDP bei der Positionierung der Partei liegen.Personen-Box aufklappen Personen-Box zuklappen Der Politologe Georg Lutz ist Professor an der Universität Lausanne.
Georg Lutz: Ja, ich teile diese Beobachtung. Die Umweltfragen waren in der Vergangenheit deutlich prominenter präsent – auch im Parteiprogramm. Das ist jetzt nicht mehr ein Schwerpunktthema der Partei.Nicht konkret an Vorlagen, die die Partei jetzt nicht mehr unterstützt. Es sind die generellen Schwerpunkte. Man positioniert sich jetzt wieder auf der bürgerlichen Seite bei verschiedenen Vorlagen, die zur Debatte stehen.
Ich denke, das gilt schon länger nicht mehr. Wir hatten schon in den 80er-Jahren grüne Abspaltungen aus dem Freisinn. Das war ein Teil der damaligen Grünen-Bewegung. Wir hatten dann vor vier Jahren eine Sondersituation, weil der Klimawandel ein dominantes Thema im Wahlkampf war. Der Freisinn fühlte sich offenbar unter Druck, auch mitzumachen. Jetzt gibt es eine andere Themenkonjunktur, und der Freisinn hat das Thema wieder fallen gelassen.
Die haben allenfalls noch Platz, aber es gibt einfach erhebliche Konkurrenz. Insbesondere mit dem Aufkommen der Grünliberalen Partei hat sich eine ganze Partei mit der Verbindung zwischen Liberalismus und Ökologismus profiliert. Daher ist es entsprechend eng, hier zu versuchen, die GLP zu konkurrenzieren.
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