Heiligen Gral der Physik gefunden? Dieser Supraleiter könnte unsere Welt revolutionieren.
Koreanische Forschende wollen ein Material entwickelt haben, das Strom bei gewöhnlichen Temperaturen und durch Druck nahezu verlustfrei leiten kann. Das wäre eine Sensation. Doch es gibt heftige Zweifel.Darum gehtsDas Material funktioniere auch bei Raumtemperatur.Koreanische Forschende haben verschiedenen Medienberichten zufolge erstmals einen sogenannten Supraleiter hergestellt, der nicht nur deutlich über Raumtemperatur, sondern auch bei Umgebungsdruck funktioniert.
«Wenn es stimmt, ist es ein Knaller: Ein solches Material zu finden, gilt seit vielen Jahren als ‹Heiliger Gral› der Materialforschung», schreibt der Physiker Florian Aigner auf Twitter. Doch er mahnt zur Vorsicht: Noch sei es zu früh, die Sektkorken knallen zu lassen. Denn bisher sei es «bloss eine Meldung, die im Internet gepostet wurde».Supraleiter sind Materialien, die elektrischen Strom ohne jeglichen Widerstand leiten.
So etwas gibt es zwar bereits, allerdings funktioniert Supraleitung nur mit grossem Energieaufwand. Das ist aufwändig und kostspielig. «Man wünscht sich daher schon lange einen Supraleiter, der auch bei Raumtemperatur noch supraleitend bleibt», so Aigner.Das hat mehrere Gründe: So handelt es sich bei den beiden Arbeiten, auf die die Meldungen sich beziehen, noch um sogenannte Preprints.
Nicola Poccia vom Leibniz-Institut für Festkörper und Werkstoffforschung in Dresden vermutet gegenüber mdr.de, dass das Experiment fehlerhaft ist: «Was beobachtet wird, ist wahrscheinlich ein experimentelles Artefakt, gemischt mit mangelnder wissenschaftlicher Sorgfalt, im besten Fall.» Aufgrund der Unübersichtlichkeit der Daten sei es jedoch schwierig, «in diesem Stadium eine endgültige Schlussfolgerung zu ziehen».
Allerdings, so Norman, sei Bleiapatit kein Metall, sondern ein nichtleitendes Mineral. «Das ist ein wenig vielversprechender Ausgangspunkt für die Herstellung eines Supraleiters.» Ein Video soll zeigen, wie Supraleiter-Material über einem Magneten schwebt.Die grosse Frage wird sein, ob irgendjemand die Beobachtungen reproduzieren kann. Das sollte nicht allzu schwierig sein, sagt Norman, da Bleiapatit ein bekanntes Material ist, das andere synthetisieren können sollten.
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