Die Fahrt ins Tessin wird wieder kürzer: Ab heute fahren alle Züge wieder planmässig durch den Gotthard-Basistunnel.
Weshalb kam es zum Unterbruch? Ein Radbruch an einem Waggon eines Güterzugs hat am 10. August letzten Jahres zu massiven Schäden in der Weströhre des Gotthard-Basistunnels geführt. Verletzt wurde dabei niemand. Aufräum- und Reparaturarbeiten gestalteten sich aber äusserst schwierig. Im November 2023 musste die SBB bekanntgeben, dass die beschädigte Tunnelröhre erst wieder im September 2024 eröffnet werden kann.
Was bedeutet die Wiedereröffnung fürs Tessin? Grosse Erleichterung herrscht vor allem beim Tourismus. Angelo Trotta, Direktor von Ticino Turismo, schätzt die Ausfälle in der Tourismusbranche gegenüber SRF News auf mindestens zehn Millionen Franken. Allein die Zahl der Tagestouristen aus der Deutschschweiz sei in den letzten zwölf Monaten um 15 Prozent zurückgegangen, sagt Trotta. Er hofft nun auf einen erfolgreichen Herbst.
Was heisst sie für die Pendler? Die Fahrtzeit zwischen Lugano und Zürich oder Lugano und Luzern verringert sich um über eine Stunde. Somit wird Pendeln von Süden nach Norden und umgekehrt wieder attraktiver. Über offizielle Pendlerzahlen verfügt die SBB nicht, da sie keine streckenbezogenen Passagierzahlen erhebt. Gemäss Schätzungen von Tessiner Medien dürften es täglich einige Hundert sein.
Was bedeutet die Wiedereröffnung für die Regionen entlang der Strecke? Massiv kürzer wird die Fahrt auch zwischen den beiden Hauptorten Altdorf und Bellinzona. Dauerte die Fahrt über die Bergstrecke 1.5 Stunden, dauert sie nun wieder knapp eine halbe Stunde. Der Urner Volkswirtschaftsdirektor Urban Camenzind ist überzeugt, dass es sich für das Urner Gewerbe lohne, nun auch im Tessin Arbeitskräfte zu rekrutieren.
Was heisst sie für die Kosten? Gemäss Schätzungen der SBB dürften die Gesamtkosten für den Unterbruch 150 Millionen Franken verursacht haben. Der Grossteil machten dabei die aufwendigen Reparaturarbeiten aus. Das Bahnunternehmen verfügt zwar über eine Versicherung für solche Ereignisse. Doch weil noch nicht alle Haftungsklagen geklärt sind, bleibt die SBB auf den Kosten sitzen.
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