Die Wurzeln des Gelben Enzians werden seit Jahrhunderten zu Schnaps verarbeitet. Auch im Paznaun im Tirol. Seit 2017 kultiviert Hermann Lorenz auf einem Feld den Gelben Enzian. Blätter und Blüten bieten seiner Frau Alexandra Walter und ihrer Freundin Heidrun Walter Grundlagen für bitterstoffhaltige Hautpflegeprodukte.
Gelber Enzian . Im Paznauntal, auf knapp 1600 müM, findet er ideale Wachstumsbedingungen: genügend Wasser, einen pH-Wert von 5-5.5.Bis gut einen Meter hoch ragt der Gelbe Enzian aus wenig genutzten Bergwiesen heraus. Er wächst auf kalkhaltigen Böden in einer Höhenlage von 750 bis 2'500 m in den voralpinen und alpinen Regionen der höheren Mittelgebirge Zentral- und Südeuropas und Kleinasiens.
Ausnahmeregelung in Galtür In Galtür, im Paznaun im Westen Tirols, hat der Enzianschnaps eine besondere Tradition. Bereits anfangs des 17. Jahrhunderts wurde das Recht zum Ausgraben des Getüpfelten Enzians erwähnt. Als die Pflanzen in den 1980er-Jahren unter Naturschutz gestellt werden sollten, kam es zu Unruhen.
Der Enzianschnaps wird aus der Wurzel gebrannt. Nach 6-7 Jahren kann die Wurzel geerntet werden. Sie kann bis 1 Meter lang werden. Weil sie sich verzweigt, ist das Ausgrabe nicht ganz einfach.Gelben Enzian kultivieren Hermann Lorenz arbeitet in der Verwaltung bei den Bergbahnen im Paznauntal. Daneben ist er passionierter Edelbrandsommelier. Er kennt die Tradition und die Mühen, die hinter einem Enzianschnaps stehen.
40'000 Enzian-Pflanzen Jahr für Jahr kommen neue Jungpflanzen dazu. Auf einem Feld von rund 6000 m2 wachsen nun rund 40'000 Pflanzen. Die hohen, gelbblühenden Enziane sind anfangs Juli eine Augenweide mitten im Grün der Wiesen, im Tal, das von der Verwallgruppe im Norden und der Silvretta- und der Samnaungruppe im Süden eingerahmt wird. Im Hintergrund die Ballunspitze.
Blüten und Blätter als Grundlage für bitterstoffhaltige Hautpflege Alexandra Walter, Hermann Lorenz Ehefrau, ist Aerztin mit einer Zusatzausbildung in Phytotherapie. Während der Coronazeit kam ihr und ihrer Freundin Heidrun Walter die Idee, auch die Blüten und Blätter des Enzians für Kosmetika nutzbar zu machen. Die Bitterstoffe, die Amarogentin, sind nämlich nicht nur in der Wurzel.
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