Frauen gebären deutlich weniger Kinder als noch 2015. Selbst die Pandemie konnte diesen Trend nicht stoppen. Eine Suche nach den Gründen.
Immer weniger Geburten in Bern: Wollen junge Paare keine Kinder mehr? Während der Pandemie wurde verschiedensten Aktivitäten nachgegangen. Darunter auch: Sex. Und zwar in einem Ausmass, dass ein Abwärtstrend bei der Geburtenrate gestoppt werden konnte. 2021 stiegen die Zahlen kurzzeitig an. Doch seit 2015 ist in mehreren westeuropäischen Ländern die Geburtenrate gesunken, sagt Thomas Holzer, Leiter Statistik Stadt Bern. So auch in der Stadt und im Kanton Bern.
Gründe für diesen Abwärtstrend kann Clauss keine benennen. «Es ist schwierig, abzuschätzen, ob das Luna einen Ausnahmefall darstellt.» Sie geht davon aus, dass es längere Zeit dauern wird, um wieder auf den Höchststand von 2021 zu gelangen. Das hängt mit dem Spital Münsingen zusammen. Dort wurde 2021 die Geburtenabteilung geschlossen, jene im Spital Emmental wurde ausgebaut.
Wenn der Zeitpunkt des Kinderkriegens nicht eilt, also vor allem bei jüngeren Paaren, warten diese in Krisensituationen wie der Wirtschaftskrise oder auch einer Pandemie, wie zum Beispiel der Spanischen Grippe im letzten Jahrhundert, mit Kinderkriegen. Ausschlaggebend sind Dinge wie Kriege oder wirtschaftliche Unsicherheiten. «Auch jetzt noch denken sich wahrscheinlich viele Paare, warten wir noch ein bisschen ab, bis wir eine Familie gründen», sagt Grylka.
Das sei ein verbreitetes Thema. Sie müsse mit den Paaren und Einzelpersonen zuerst klären, was unter Lustlosigkeit verstanden werde. Denn bei zwei Menschen habe fast immer jemand mehr Lust als der oder die andere. Sie gehe dann der Frage nach, ab wann es für wen zum Leidensdruck werde. Dabei sei wichtig zu erwähnen: Weniger Lust als das Gegenüber zu haben, kann eine sehr unschöne Position sein.
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