Joachim A. Langs preisgekrönter Spielfilm polarisiert. Weil in ihm die prominenten Manipulatoren wie Witzfiguren wirken.
«Diese Aufnahmen wird das Volk nie zu sehen bekommen», zischt ein von Zigarettenrauch umhüllter, finsterer Nazi aus dem Halbdunkel heraus. Für alle, die im Geschichtsunterricht nicht geschlafen haben, ist klar, wer da spricht: Es muss Joseph Goebbels sein, der als Propagandaminister zugleich oberster Zensor im Dritten Reich war.
Im Bunker nichts NeuesViele Dialoge, erläutert eine Tafel zu Beginn, sollen Wort für Wort so geführt worden sein. Einiges wurde gar direkt Goebbels' Tagebüchern entnommen. Das mag stimmen, bedeutet aber auch: Allzu vieles hat man schon anderswo gesehen und gehört. Fritz Karls österreichisch gefärbter Duktus gleicht dagegen stark der einzig überlieferten Privataufnahme Hitlers. Dass dieser abseits der Bühne wie ein Märchenonkel klingt, mag irritieren, ist aber historisch durchaus akkurat.
Genau darin liegt die Krux der Sache. Das Publikum folgt durch die Fokussierung auf Goebbels' blinde Begeisterung für Hitler den beiden Missetätern auf dem Fusse.
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