Camilo Zürcher muss in zwei Sekunden ein Rad wechseln. Doch die grosse Arbeit hat er vor einem Grand Prix: weil er jedes Mal das Auto neu zusammensetzen muss.
Zwar gibt es Zwangspausen, dafür muss er mit seinem Team die Arbeit in kürzerer Zeit erledigen: Camilo Zürcher.Kommt das rot-schwarze Auto angebraust, schnellt der Puls von Camilo Zürcher in die Höhe. Er steht in der Boxengasse, den Schlagschrauber in der Hand, das linke Hinterrad ist seines.
Dort ist er längst angekommen. Wenn auch anders als geplant. Mechaniker, das war eigentlich nur sein Plan B. Plan A: selbst Rennfahrer werden. Einmal, 2005, da steht er an der Rennstrecke – und sieht seinen grossen Traum davonrasen.Zürcher, der auch den Schweizer Pass besitzt, ist damals von Bogotá nach Europa gereist. In der Tasche: 3000 Euro. Er hofft, dass ihm irgendein Chef eines Rennteams eine Chance gibt. Doch die kommt und kommt nicht.
Die Mechaniker der Königsklasse haben nichts mit dem Bling-Bling dieser Welt zu tun. Sie schleppen, schrauben, schwitzen, viele junge Kollegen geben nach kurzer Zeit auf: «Ihr seid doch verrückt!» Das Leben ist eines, das nur durchsteht, wer für diesen Sport lebt.Vielleicht 50 Tage im Jahr schlafe er zu Hause in seiner Wohnung in Wetzikon, fünf Minuten von der Fabrik seines Arbeitgebers entfernt. Eine Freundin hat Zürcher längst nicht mehr.
Und sonst, an den restlichen über 300 Tagen im Jahr? Packt er ein, packt er aus, checkt er ein, checkt er aus, schraubt er an, schraubt er ab. 22 Rennen sind es in diesem Jahr, im nächsten sollen es 24 werden. Hinzu kommen Tests und Showfahrten. Und Zürcher ist immer dabei.Vor den Rennwochenende reist er mit seinen Kollegen schon am Dienstag an die Strecke, um die Garage einzurichten, ab Mittwoch werden die Autos zusammengebaut.
Ist das Rennen vorbei, geht es ans Zerlegen, bis in die Nacht hinein arbeiten sie da, um 3, 4 Uhr am Montagmorgen sind sie fertig mit der Arbeit, dann gehts gleich per Flugzeug an den nächsten Rennort – oder vielleicht auch einmal nach Hause.Mittlerweile gibt es immerhin eine kurze Sperrstunde an der Rennstrecke, von 22 bis 11 Uhr dürfen sie die Wagen nicht anfassen.
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