Fall Wallisellen: Das Entführungsopfer meldet sich persönlich zu Wort.
Gemäss Bergers Stellungnahme hatte ihn der ihm bis dahin unbekannte 38-jährige Täter eine gute Stunde in seiner Gewalt. «Er hat mich in dieser Zeit mit der Forderung eines substanziellen Geldbetrags konfrontiert.» Dazu stiess der Entführer gemäss Berger Drohungen aus, was er mit ihm anstellen werde, sollte der Geldforderung nicht innert einer gesetzten Frist entsprochen werden.
«Es standen also einzig wirtschaftliche Interessen des Täters im Vordergrund», erklärt Berger in seinem Schreiben. Bezüge zur Rolle als Präsident der Impfkommission machte der Täter demnach nicht. Nachdem Berger dem Entführer zugesichert hatte, die Forderungen zu erfüllen, liess dieser ihn laufen. Danach setzte sich Berger unverzüglich mit der Kantonspolizei in Verbindung. Diese betreute ihn und die «verängstigte Familie» seither. «Der Schutz meiner Familie stand in dieser Phase und selbstverständlich auch jetzt noch für mich an erster Stelle», hält Berger fest.
Mit der Bitte verbunden sei, dass Medien seinen Namen und sein Bild nur zurückhaltend verwenden, «auch ohne, dass ich dafür die Gerichte bemühen müsste»., bevor ihn die Polizei bei der Verhaftungsaktion tötete. Das ergab eine Untersuchung des Instituts für Rechtsmedizin und des Forensischen Instituts. Beim 38-Jährigen handelt es sich um einen Deutschen, seine Begleiterin war Schweizerin. Der Deutsche besass diverse Waffen.
Am Donnerstag verhaftete die Polizei in einem Nachbarkanton Zürichs in dem Zusammenhang einen 34-jährigen Schweizer. Die Ermittlungen laufen weiter. Die Schussabgabe durch die Polizei wird ebenfalls untersucht.