Ständeratspräsidentin Eva Herzog und Nationalratspräsident Eric Nussbaumer: «Ein Jahr keine Meinung zu haben, passt für mich nicht»
Ständeratspräsidentin Eva Herzog und Nationalratspräsident Eric Nussbaumer ziehen nach dem ablaufenden Präsidialjahr ihr Fazit.Eva Herzog, Eric Nussbaumer, Sie haben im ablaufenden Präsidialjahr viel erlebt, Menschen aus aller Welt getroffen und waren auf Reisen – oft auch zusammen. Was war Ihr persönliches Highlight?Ich möchte dieser Frage eine Antwort verweigern. Ich bin in diesem Jahr ja nicht den Highlights nachgerannt.
Neben der Ratsleitung haben Sie beide Regierungs- und Parlamentsdelegationen getroffen. War es schwierig, wenn Sie die offizielle Haltung der Schweiz erklären mussten, persönlich aber vielleicht eine andere Meinung hatten?Das kam schon mal vor, ist aus meiner Sicht aber kein Konflikt. Man kann ja klar deklarieren, was offizielle Haltung – etwa des Bundesrates – und was persönliche Meinung ist.
Anfang November traten Sie im «Club» von SRF zu den Verhandlungen zwischen der Schweiz und der EU auf.Im Ernst: Das war das einzige Mal, und mir war im Vorfeld nicht klar, dass ich gegen einen Kollegenantreten werde. Ich dachte, die Runde wäre mit dem EU-Botschafter weniger kontradiktorisch zusammengestellt. Wie auch immer: Ich bin abgesehen von diesem Fernsehauftritt auf keinem Podium aufgetreten und bin auch in keinem Abstimmungskomitee engagiert gewesen.
Sie sprechen das EU-Dossier an. Bis Ende Jahr wird ein Verhandlungsergebnis erwartet. Was sagen Sie zur Forderung zum Einbau von Schutzklauseln bei Aufenthaltsrechten und Zuwanderung?Ton und Prioritätensetzung in dieser Debatte finde ich seltsam.
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