Wurde Spital-CEO Stefan Lichtensteiger freigestellt? Zumindest suggerieren das ehemalige St. Galler Chefärztinnen und Chefärzte in einem offenen Brief an den Spital-Verwaltungsrat. Darin üben sie massive Kritik. Jetzt reagiert auch die Politik und verlangt detaillierte Auskünfte zur brisanten Trennung.
«Eklatante Führungsfehler»: Ehemalige Chefärzte kritisieren die Trennung von Spital-CEO Stefan Lichtensteiger – St.Galler Parteien reagieren
Vernazza und Meyenberger gehen in ihrem Brief auf die grossen Herausforderungen ein: «Anstatt diese durch kluge und nachhaltige Strategien zu adressieren, hat der Verwaltungsrat den Eindruck erweckt, dass die Probleme durch ‹schlechtes Management› verursacht wurden.» Dies sei eine Fehlinterpretation – die schwerwiegenden Eingriffe in die operative Führung hätten den Schaden am Spital nur verstärkt.
Die ehemalige Chefärztin Christa Meyenberger arbeitet noch immer in einem kleinen Pensum am Kantonsspital St.Gallen – so bekam sie die Bekanntgabe an vorderster Front mit. «Natürlich kann man immer mehr Personal entlassen. Aber wenn man eine Abteilung immer weiter auspresst, ist sie irgendwann nicht mehr leistungsfähig», sagt Meyenberger.Schliesslich werfen die ehemaligen Führungskräfte dem Verwaltungsrat Ignoranz gegenüber dem Personal vor.
Nur wenige Stunden nach dem Offenen Brief kam bereits eine Reaktion aus dem Kantonsrat: Die SVP-Fraktion forderte den Verwaltungsrat auf, sofortige Transparenz über die Umstände zu schaffen, die zu Lichtensteigers Freistellung geführt haben. Sie erwarte zudem eine zeitnahe Orientierung der Fraktionen im Kantonsrat über Finanzen, Organisation und Personal, hierfür habe sie Verwaltungsratspräsident Stefan Kuhn eingeladen.
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