Seit über 75 Jahren findet die «Fiera del Bestiame» auf dem Ospizio Bernina statt. Nur noch 23 Kühen und Rinder wurden im letzten Jahr angeboten. Aber immerhin mehr als die Hälfte verkauft. Am kommenden Mittwoch kann man die Tradition wieder erleben.
Ein Handschlag gilt als Verkaufsvertrag: Der Viehmarkt auf dem Bernina- Pass ist der Letzte seiner Art
Seit über 75 Jahren findet die «Fiera del Bestiame» auf dem Ospizio Bernina statt. Nur noch 23 Kühen und Rinder wurden im letzten Jahr angeboten. Aber immerhin mehr als die Hälfte verkauft. Am kommenden Mittwoch kann man die Tradition wieder erleben.Letztes Jahr war Luigi Giuliani zufrieden: Vier Bauern konnten insgesamt acht Kühe und vier Rinder für 2200 bis 4200 Franken verkaufen.
Viehschauen sind ein beliebter gesellschaftlicher Treffpunkt geblieben, der auch weitere Bevölkerungskreise anspricht. Der traditionsreiche Viehmarkt auf dem Ospizio Bernina ist der letzte Nutzviehmarkt in Graubünden. Für Schlachtvieh hingegen werden noch auf verschiedenen Marktplätzen öffentliche Märkte angeboten.
Sein Vater Albino Guiliani hat nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Viehmarkt auf dem Pass begonnen. Wie es mit dem «Mercato» ist offen. Luigi Giulianis Tochter Silvia und die Familie unterstützen ihn.Luigi Giuliani ist leidenschaftlicher Bauer, Älpler und Vater von drei Töchtern zwischen 31 und 37 Jahren. Er trägt ein blau kariertes Hemd und eine grüne Fleecejacke, hat grau meliertes Haar, braune Augen und spricht ein italienisch gefärbtes Deutsch.
Die Viehtransporte wurden ab 2006 auf dem ganzen Streckennetz der Räthischen Bahn RhB aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt, bestätigt Yvonne Dünser, Mediensprecherin der Räthische Bahn AG in Chur. Die Nachfrage sei stark zurückgegangen. Ein Blick ins RhB-Archiv belegt dies mit eindrücklichen Zahlen: Im Jahr 1950 verfügte die Rhätische Bahn über 1000 Viehwagen.
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