Granit Xhaka lässt nach dem 2:2 im Kosovo mit kritischen Aussagen aufhorchen. Schnell ist in den Medien von einem Machtkampf mit Trainer Murat Yakin die Rede. Ein solcher existiert aber nicht. Stattdessen wird klar, dass die Nati den Weckruf des Captains dringend gebraucht hat.
Drei Tage und ein 45-minütiges Gespräch mit Murat Yakin später hängt der Haussegen in der Nati wieder gerade. Nach dem 3:0-Sieg über Andorra sagt Xhaka dem SRF: «Ich bin einer, der die Dinge offen anspricht. Der Zeitpunkt war sicher nicht perfekt, trotzdem glaube ich, dass es auch ein Weckruf an die Mannschaft war. An alle, auch an mich selbst.»
Diesen Weckruf hat die Nati gebraucht. Nachdem man in den letzten beiden Quali-Spielen gegen Rumänien und Kosovo jeweils in der Nachspielzeit den sicher geglaubten Sieg verspielt hatte, bleiben die Schweizer gegen Andorra bis zum Schlusspfiff hoch konzentriert und lassen keinen einzigen Torschuss des Gegners zu. Auch wenn es in der ersten Halbzeit ein Knorz war und es lange nur 1:0 stand, war dieser Sieg nie gefährdet.Man kann von Granit Xhaka halten, was man will.
Zum Glück ist Xhaka so. Er sagt, wenn ihm etwas nicht passt. Klar, deutlich und ungefiltert. Er spricht Probleme direkt an, notfalls auch in der Öffentlichkeit. Aber er ist keiner, der hinterrücks Stimmung gegen den Trainer aufbaut. Jeder, insbesondere Murat Yakin, weiss immer genau, woran er bei Xhaka ist. Da darf es auch mal knallen, solange es auf sachlicher Ebene bleibt.
Flick wurde in den Medien an den Pranger gestellt, die Spieler hingegen wurden kaum in die Pflicht genommen. Es scheint Flicks Entlassung gebraucht zu haben, damit das Selbstvertrauen bei den Deutschen zurückkehrt. Gegen Vize-Weltmeister Frankreich gibt es am Dienstag mit einem 2:1-Sieg einen Befreiungsschlag.Zurück zu Xhaka. Ob bewusst oder unbewusst: Er hat mit seinen Aussagen nach dem Kosovo-Spiel viel Verantwortung auf sich genommen und Yakin viel Druck abgenommen.
«Die Antwort folgt auf dem Platz, einmal mehr», sagt der 30-Jährige nach dem Spiel, wie gewohnt sehr von sich selbst überzeugt. Genau solche Typen braucht eine erfolgreiche Mannschaft. Typen, die vorangehen, auf und neben dem Rasen. Typen, die Selbstvertrauen ausstrahlen und Teamkollegen mitziehen. Typen wie Granit Xhaka. Ein Glück, haben wir ihn in der Nati.
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