Dürre Äste, verfärbte Blätter: Trotz des nassen Sommers trocknen Buchen aus. Nun ergreift Bern Massnahmen.
Was ist das Problem? In Vingelz am Südhang des Berner Juras scheint oft die Sonne – eigentlich. Auch hier fiel in den letzten Wochen und Monaten mehr Regen als in anderen Jahren. Trotzdem leiden die Buchen – nach der Fichte der zweithäufigste Baum im Mittelland – unter der Trockenheit. «Der Regen heilt die Bäume nicht einfach so», sagt Armin Komposch, Leiter Waldschutz, bei einem Augenschein im Wald.
Wie leiden die Bäume? Die Buchendürre zeigt sich an vergilbten Blättern oder ausgedünnten, vertrockneten Baumkronen. Dicke Äste sind abgebrochen. Blätter sind zudem bereits im Juli gelb verfärbt. Von einem «Katastrophenszenario» will Marion van der Meer, Leiterin Waldabteilung Mittelland, aber nichts wissen: «Einige Buchen werden absterben, aber es werden auch viele überleben.» So oder so werde sich das Waldbild aber verändern.
Warum hilft Regen nur bedingt? Ein Grund für die Buchendürre: Gerade an den Jurahängen kann der Boden das Wasser nicht speichern, entsprechend schneller trocknet das Gebiet aus. Frühere Dürren haben den Saftstrom zerstört, der Nährstoffe von den Wurzeln zu den Blättern transportiert. «Diese Schäden aus früheren Hitzejahren sind immer noch sichtbar, also irreversibel», sagt Komposch.
Einige Buchen werden absterben, aber es werden auch viele überleben. Autor: Marion van den Meer Waldabteilung Kanton Bern Was sagt der Experte? Arthur Gessler vom WSL, der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, prognostiziert anhand von Modellen, dass die Buchen im Mittelland stark zurückgehen werden. Dasselbe gilt auch für andere Laubbäume. «Man wird Ersatz finden müssen.
Welche Massnahmen ergreifen die Behörden? Das Amt für Wald und Naturgefahren des Kantons Bern schlägt den Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern drei Möglichkeiten vor. Erstens: Altholzinseln und Naturwaldreservate schaffen, also Flächen, auf denen der Wald sich selbst überlassen wird. Das schafft Lebensraum für viele Tier- und Pilzarten. Zweitens: Baumarten pflanzen, die gegen den Klimawandel resistent sind, zum Beispiel Eichen oder Ulmen.
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