Ein Reisebüro in Luzern wurde als Dreh- und Angelpunkt für Drogengelder aufgedeckt. Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen mehrere Verdächtige, die mit der kosovo-albanischen Drogenmafia in Verbindung stehen. Die Polizei überwacht das Reisebüro seit 2022 und fand zahlreiche Hinweise auf Geldwäsche.
In Luzern hat mutmaßlich die Drogenmafia mithilfe eines Reisebüro s Geld gewaschen. Ein Reisebüro in Luzern hat als Dreh- und Angelpunkt für Drogengelder gedient. Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen mehrere Verdächtige, die in Verbindung zur kosovo-albanischen Drogenmafia stehen sollen. Die Polizei hat ein Reisebüro an einer Durchfahrtsstrasse mitten in Luzern überwacht. Bereits im September sind sechs verdächtige Personen verhaftet worden.
Ein kürzlich veröffentlichter Gerichtsbeschluss gewährt einen seltenen Einblick in die Aktivitäten der organisierten Kriminalität in der Schweiz. Die Polizei überwachte ein Reisebüro in Luzern, das im Verdacht steht, als Umschlagplatz für Drogengelder zu dienen. Innerhalb eines Jahres wurden über 750 Besuche von mutmasslichen Drogenkurieren registriert, berichtet der. In abgehörten Gesprächen war die Rede von Geldabholungen und fehlenden Beträgen in Umschlägen. Ein Polizeieinsatz im September letzten Jahres im Reisebüro machte Schlagzeilen. Augenzeugen berichteten von Personen, die mit verbundenen Augen abgeführt wurden. Gemäss Bericht zielte die Razzia auf die kosovo-albanische Drogenmafia ab.Das Reisebüro, spezialisiert auf Balkanreisen, soll demnach jahrelang als Umschlagplatz für Millionen aus dem Drogenhandel gedient haben. Zu den Festgenommenen gehören der Inhaber, seine Söhne und eine langjährige Mitarbeiterin. Die Polizei hatte das Reisebüro seit mindestens 2022 im Visier. Der Standort des Geschäfts, in Sichtweite der Luzerner Polizei, erleichterte die Überwachung. Zwischen März 2022 und Februar 2023 wurden über 750 Besuche von mutmasslichen Drogen- und Geldkurieren beobachtet. Der Geschäftsinhaber und seine Söhne sollen geholfen haben, mehr als sieben Millionen Franken zu waschen. Sie nahmen Geld entgegen und organisierten Bar-Transporte nach Albanien oder Überweisungen im sogenannten Hawala-System.Der Vater und seine Söhne besitzen weitere Firmen in der Schweiz, darunter eine, die Dienstleistungen im Bereich des weltweiten Bargeldtransfers anbietet. Das Reisebüro spielte eine zentrale Rolle im Drogenring. Mehr als 40 Drogenkuriere mit mutmasslichem Bezug zu Geldübergaben im Reisebüro wurden festgenommen. Einer von ihnen wurde im Mai vom Luzerner Kriminalgericht zu neun Jahren Gefängnis verurteilt. Die Ermittlungen zeigen, dass der Drogenring von Hintermännern in Kosovo und Albanien gesteuert wurde. In der Schweiz hatte ein Mann, der im September festgenommen wurde, eine Führungsrolle inne. Er wird in den Ermittlungen als Tarik Berisha bezeichnet. In einem abgehörten Gespräch äusserte er sich selbstsicher, dass sie nie von der Polizei verhaftet werden könnten, da sie keine Spuren hinterliessen.Das Reisebüro war gemäss Bericht diese Woche geschlossen. Auf Anfragen reagierte niemand. Der Anwalt des mutmasslichen Geldwäschers teilte mit, dass sein Mandant derzeit nicht mit den Medien sprechen wolle. Nach den Festnahmen im September beantragte die Bundesanwaltschaft Untersuchungshaft für alle sechs Personen. Ein Sprecher bestätigte das laufende Verfahren wegen Verdachts der Beteiligung an einer kriminellen Organisation, Geldwäsche und Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz. Für alle Involvierten gilt die Unschuldsvermutung
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