Die Schweiz hat ein Crack-Problem. Offene Drogenszenen gibt es besonders in der Westschweiz. Was es heisst, wenn sich der Crack-Konsum in einer Kleinstadt mit 30'000 Einwohnerinnen und Einwohnern innert kurzer Zeit verdreifacht, zeigt die Reportage aus Yverdon-les-Bains.
Die idyllische Altstadt von Yverdon und das lange für seine Drogenkriminalität berüchtigte New Yorker Stadtviertel Bronx scheinen nichts miteinander zu tun zu haben. Und doch sagt Alexandre Mauri, der hier seit 34 Jahren das familieneigene Schuhgeschäft führt. «Es gab Wochen in diesem Jahr, da fühlten wir uns wie in der Bronx.»
«Der Platz ist ein Traum für Dealer»Das Zentrum des Drogenhandels in Yverdon ist die Place d'Armes, der grosse Platz zwischen Bahnhof und Altstadt. Auf den Bänken lungern auffällig viele junge Männer herum. Den Vorwurf, die Polizei mache dagegen zu wenig, findet Polizeikommandant Dumartheray ungerechtfertigt. «Es ist heute äusserst selten, dass Dealer oder Süchtige Bürgerinnen oder Bürger angreifen.» Die Polizei hat ihre Präsenz hier um zwei Drittel erhöht. Aber den Drogenhandel wegzaubern, könne er auch nicht, sagt der Kommandant.
Mehr Polizei alleine reicht nichtIn der Zone Bleue, der Anlaufstelle für Drogensüchtige im Zentrum von Yverdon, können Süchtige günstig essen, duschen oder ihr gebrauchtes Drogenbesteck gegen sauberes tauschen.
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