Auf der Berner Schützenmatte häufen sich Gewalt- und Drogendelikte. Billiges Kokain, überlastete Psychiatrien und volle Asylzentren werden als Gründe genannt. Ist mehr Sozialarbeit die Lösung?
Allen Widrigkeiten zum Trotz: Auf der Schützenmatte in Bern kocht das Kollektiv Medina zweimal pro Woche Abendessen und schafft so einen sozialen Treffpunkt.Donnerstagabend auf der Berner Schützenmatte: «Brauchst du was? Kokain?» Unter der Eisenbahnbrücke gehen etwa ein Dutzend Drogendealer ihrer Arbeit nach. Alles wie gewohnt? Nein, sagt Christoph Ris. «Die Situation auf der Schützenmatte hat sich in den letzten Monaten leider massiv verschlechtert.
Inzwischen haben laut Ris mehrere Veranstalter mitgeteilt, dass sie unter diesen Umständen künftig lieber keine Anlässe auf der Schützenmatte veranstalten möchten. Auch die Skaterszene hat sich inzwischen grösstenteils von hier verabschiedet. Stattdessen übernachten bei der Anlage unter der Brücke nun vermehrt Obdachlose.Auch in der Reitschule hat der Leidensdruck in den letzten Monaten zugenommen.
Selbst die wohlgesinnte Stadt Bern gibt der Reitschule eine Mitschuld, wenn sie schreibt, «die ausgesprochen hohe nachbarschaftliche Toleranz sowie die regelmässig auftretenden Schwierigkeiten bei polizeilichen Interventionen» seien mit ein Grund, dass sich die Situation zugespitzt habe.
Für die Verschlechterung gibt es laut Rufener zahlreiche Gründe: billiges und immer reineres Kokain, überlastete Psychiatrien und Asylzentren und eine allgemeine Teuerung, welche die Armen als Erstes zu spüren bekommen. Deshalb ist für ihn auch klar: «Mit Repression allein wird man die Probleme im Perimeter nicht lösen können.»Foto: Marcel Bierisoll mit der Anlaufstelle vor allem der öffentliche Raum entlastet werden.
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