Alexander Dubowy, Politik- und Risikoanalyst, erklärt in einem Interview, wie die jüngsten Äußerungen von Donald Trump und JD Vance die Friedenschancen in der Ukraine beeinflussen könnten. Er analysiert die Rhetorik der Trump-Regierung, die sich als härter und direkter gegenüber Russland gestaltet, und diskutiert die Herausforderungen für die transatlantischen Beziehungen.
Alexander Dubowy , ein Experte für Osteuropa, analysiert die möglichen Auswirkungen der jüngsten Äußerungen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump und seines Stellvertreters JD Vance auf die Friedenschancen in der Ukraine. Vance befasste sich in seiner Rede nur am Rande mit Russland und der Ukraine und lieferte gemischte Botschaften, die von Schmeicheleien bis zu Drohungen reichten. Die Trump-Regierung sucht offenbar nach einer einheitlichen Position gegenüber Russland.
Auch Verteidigungsminister Hegseth äußerte sich zunächst zur Nato-Mitgliedschaft der Ukraine, um diese Aussage dann zu relativieren. Diese Entwicklungen werden in den Medien jedoch unterschiedlich wahrgenommen. Dubowy ist der Ansicht, dass die derzeitige Rhetorik härter wird und die USA Europa verstärkt an die eigene Sicherheit heranziehen möchten. Die USA sehen in dem Konflikt mit China die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Trump hat Biden wiederholt vorgeworfen, die Russen in die Hände Chinas zu treiben. Er will Russland von China trennen und im besten Fall sogar zu einem Verbündeten machen. Dubowy hält dieses Szenario jedoch für unrealistisch. Er sieht Trumps Behauptungen, Putin wolle Frieden, als völligen Unsinn, da Putin einen Krieg gegen den Westen führt. Seine Kriegsziele in der Ukraine sind dieselben wie am Tag der Invasion: eine prorussische Marionettenregierung in Kiew, eine massive Reduktion der ukrainischen Streitkräfte, die Anerkennung der Annexion der Krim und vier weiterer Regionen sowie die Neutralität der Ukraine nach dem Vorbild Finnlands bis 1991. Dubowy ist skeptisch gegenüber Friedensoptionen, da ein Deal über die Ukraine ohne die Zustimmung der Ukrainer nicht möglich ist. Es wird sicherlich über ein Einfrieren der Kampfhandlungen entlang der Kontaktlinie und einen Verzicht Kiews auf einen Nato-Beitritt gesprochen. Territorialer Austausch, wie die von der Ukraine eroberten Gebiete in der Region Kursk gegen die russisch besetzten Gebiete in Charkiw, ist ebenfalls ein Thema. Die entscheidende Frage ist jedoch, ob die USA Sicherheitsgarantien für die Ukraine geben werden. Die USA überlassen diese Frage den Europäern. Doch Europa wird diese Garantien nicht alleine geben wollen. Es ist klar, dass ohne diese Garantien Putin erneut angreifen wird. Daher ist Dubowy der Ansicht, dass die Trump-Regierung zwangsläufig die „Peitsche“ auspacken und Druck auf Russland ausüben muss, wenn sich Russland nicht kompromissbereit zeigt
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