Dioxin-Dilemma: Lausanne vor der Entscheidung zwischen Millionen-Sanierung und Risiko für Kinder

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Dioxin-Dilemma: Lausanne vor der Entscheidung zwischen Millionen-Sanierung und Risiko für Kinder
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Die Stadt Lausanne ist von Dioxin-Verschmutzung betroffen und steht vor der Entscheidung, ob tausende Grundstücke saniert werden müssen. Eine Studie gibt Entwarnung, aber die Gefahr für Kinder ist unklar. Alternative Sanierungsmethoden werden erforscht.

Lausanne , die am meisten von Dioxine n betroffene Stadt der Schweiz, steht vor einem Dilemma. Boden auf bis zu 3000 Grundstücken muss saniert werden, obwohl eine Studie keine signifikante Gesundheit sgefährdung festgestellt hat. Das Problem: Man weiß nicht mit Sicherheit, wie gefährlich die Belastung für Kinder ist. Auf Spielplätzen wie dem Mon-Repos unterhalb des Bundesgerichts warnen die Behörden vor Dioxine n.

Eltern werden gebeten, ihre Kinder davon abzuhalten, mit dem Boden zu spielen oder ihn zu essen. Die Verschmutzung stammt aus einer ehemaligen Müllverbrennungsanlage. Die Werte übersteigen die Grenzwerte auf so vielen Parzellen, dass die obersten 30 bis 50 Zentimeter abgetragen und entsorgt werden müssten. Doch ist diese Massnahme wirklich nötig? Eine Studie ergab, dass die Dioxin-Werte im Blut von Personen, die Lebensmittel aus den kontaminierten Gebieten konsumieren, nicht signifikant höher sind als bei der übrigen Bevölkerung. Der Studie zufolge nimmt jeder Mensch über tierische Produkte Dioxine auf, unabhängig vom Wohnort. Ob es daher sinnvoll ist, tausende Gärten und Spielplätze für Millionen von Franken umzugraben, wird von manchen Lausannern hinterfragt. Auch der Waadtländer Kantonsarzt Karim Boubaker äußerte sich im vergangenen August dazu, dass die Studienergebnisse die geltenden Standards für die Sanierung von belästigten Böden in Frage stellen könnten. Tatsächlich fanden in den letzten Monaten Gespräche zwischen Kanton und Bund statt. Das Bundesamt für Umwelt winkt aber ab: Die Ergebnisse aus der Waadt seien zwar „grundsätzlich positiv“, könnten den Sanierungswert für Dioxine aber nicht infrage stellen. Der Grund: Die Blutuntersuchungen wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt. Das Bundesamt argumentiert, dass die Studie daher „keine direkte Aussage“ zur Dioxin-Belastung von Kindern liefern kann. Diese seien bei der Festlegung des Sanierungswerts auf nationaler Ebene durch das Schweizerische Zentrum für Angewandte Humantoxikologie jedoch entscheidend, da sie beim Spielen auf belasteten Böden mehr Bodenpartikel aufnehmen. Warum werden die Dioxin-Blutwerte von Kindern nicht untersucht, um das genaue Gefahrenpotenzial abzuschätzen? „Aus ethischen Gründen“, erklärt das Waadtländer Gesundheitsdepartement. Die benötigte Blutmenge – rund 2,6 Deziliter pro Person – sei schlicht zu groß. Man gehe aber davon aus, dass die Studienergebnisse der Erwachsenen auch auf Kinder übertragen werden könnten, da die Mitglieder einer Familie ein ähnliches Essverhalten aufwiesen und sich mit den gleichen Produkten ernährten. Nach dem Urteil des Bundes bleibt der Sanierungswert bei 20 Nanogramm Dioxin pro Kilo Erde. Auf den rund 3000 Grundstücken, die den Wert nach aktuellem Wissensstand überschreiten, müssen die Behörden eine Bodensanierung vertieft prüfen. Wenn sie unverhältnismäßig wäre, kann von ihr abgesehen werden. Die Waadtländer Behörden hoffen, zumindest das großflächige Abtragen und Entsorgen der obersten Erdschicht vermeiden zu können. Mehrere alternative Sanierungsmethoden werden dazu erforscht: vom Einsatz von Bakterien, die Dioxine zersetzen, über eine Hitzebehandlung bis zur Anwendung von chemischen Mitteln. „Zum jetzigen Zeitpunkt wird keine Methode bevorzugt oder ausgeschlossen“, heißt es beim Kanton. Auch ein Zeithorizont existiert noch nicht. Die Warnschilder: Sie gehören auch künftig zum typischen Lausanner Spielplatz.

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