Trumps Drohung, neue Zölle zu verhängen, sorgt für Angst vor einem neuen Handelskrieg und könnte den Welthandel stark beeinträchtigen. Experten sehen in den Zöllen ein zentrales Element von Trumps Wirtschaftspolitik, mit dem er die US-Wirtschaft stärken und politischen Druck auf andere Länder ausüben will.
Die grosse Angst vor Trump s Zöllen: Es droht ein neuer Handelskrieg – so stark könnte der Welthandel leiden
Einerseits will Trump damit die US-Wirtschaft stärken und die Staatskassen füllen, um etwa neue Steuersenkungen für Unternehmen zu finanzieren. Andererseits – und wohl noch wichtiger – kann er damit politischen Druck ausüben. Das sagte die deutsche Wirtschaftsexpertin und Professorin an der University of California Ulrike Marmendier gegenüber dem Deutschlandfunk.
Sie tun das beispielsweise mit einer Praxis, die als «Frontloading» bekannt ist. In der Logistikbranche heisst das: Wer die nötigen Lagerräume hat, versucht nun möglichst viele Lieferungen vorzuverlegen – bevor Trumps Zölle kommen. Dieser Effekt hat schon kurz nach der Wahlentscheidung eingesetzt, wie verschiedene Analysten beobachten.
Erstens steigen kurzfristig mit der grösseren Auslastung der Schiffe die globalen Frachtpreise an. Zweitens müssen die Firmen ihre Lagerkapazitäten aufstocken – das bedeutet Kosten für Waren, die nur herumstehen. Und drittens müssen sie längerfristig planen, was die Unsicherheit erhöht. Vielleicht füllen sie ihre Lager mit Waren, die die Konsumentinnen und Konsumenten am Ende gar nicht kaufen wollen.
Jeder grössere Eingriff in das weltweite Handelssystem löse eine Kettenreaktion aus – mit unklaren Folgen. «Ich würde heute nicht vorhersagen wollen, wie all dies am Ende auf die Schweiz wirkt», sagt Legge. Klar ist für ihn jedoch, dass die Schweiz als kleine, offene Volkswirtschaft mit einem möglichst freien Welthandel besser fahre als mit Protektionismus.
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