Wegen eines fahrlässigen Servicetechnikers trank eine Büroangestellte 2 dl von mit Reinigungsmittel vermengtem Wasser. Leser fragen sich: Warum merkte sie das nicht gleich? Der Anwalt der Geschädigten gibt Auskunft.
Herr Kaufmann, was ist aus Sicht Ihrer Klientin an diesem Tag passiert? Der Sachverhalt spielte sich im Wesentlichen so ab, wie es dem Strafbefehl zu entnehmen ist. Laut Aussagen meiner Klientin fragte diese den Servicetechniker, ob sie Wasser aus dem Wasserspender in der Büroküche nehmen könne. Der Mann antwortete mit «Jaja, kein Problem» und zeigte in Richtung des Wassertanks. Während sie sich den Becher auffüllte, schaute er zu und intervenierte nicht.
Nach Auftauchen der Symptome begab sie sich in den Notfall und blieb die Nacht über zur Überwachung im Spital. Zudem stand sie etwas unter Schock, denn sie wusste nicht, welche gesundheitlichen Konsequenzen der Vorfall noch für sie haben könnte. Was ihre Besorgnis zusätzlich steigerte: Von Dritten hatte sie einmal erfahren, dass jemand wegen Chemikalien an Krebs verstarb. Daran erinnerte sie sich im Zusammenhang mit ihren eigenen Symptomen.
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