Die Chefs der zweitgrössten deutschen Regierungspartei kündigen ihren Rückzug an und lösen damit Überraschung aus. Dass auf politische Niederlagen personelle Konsequenzen folgen, scheinen die Deutschen nicht mehr gewohnt zu sein.
Die Chefs der zweitgrössten deutschen Regierungspartei kündigen ihren Rückzug an und lösen damit Überraschung aus. Dass auf politische Niederlagen personelle Konsequenzen folgen, scheinen die Deutschen nicht mehr gewohnt zu sein.Machen den Weg frei für einen personellen Neubeginn: Omid Nouripour und Ricarda Lang am Mittwoch in der Berliner Parteizentrale der Grünen.
Lang und Nouripour fielen demgegenüber kaum einmal negativ auf und erwarben sich Respekt über die Grenzen des eigenen politischen Lagers hinaus. Die 30-jährige Lang zählt in der deutschen Politik zu den grössten Talenten. Anfeindungen und Mobbing in den sozialen Medien, mit denen sie aufgrund ihres Körpergewichts oder ihres abgebrochenen Studiums immer wieder konfrontiert ist, kontert sie souverän und humorvoll.
Setzt auf Lebensgefühle. Im echten Leben will keiner Platte in Gera. Ihr seid stark da, wo das beste Leben wohnt, stellt das aus. Es muss begehrenswert sein, Teil Eurer Party zu werden. Ihr seid die gute Laune, der optimistische Teil Deutschlands.
Habeck lobte am Mittwoch Langs und Nouripours «Dienst an der Partei». Zumindest indirekt gestand er ein, dass auch er Schuld an der Krise tragen könnte: Wenn er sich im November als Spitzenkandidat für die Bundestagswahl im Herbst 2025 bewerbe, wolle er, dass die Delegierten geheim abstimmen könnten. Sollte er in einem solchen Votum überzeugend abschneiden, wäre er endgültig der starke Mann in der Partei.
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