Wenn Schweizerinnen und Schweizer Hochdeutsch sprechen, klingt das in deutschen Ohren manchmal erstaunlich:
Ihres linguistischen AbenteuersIch bin Bademeister und habe einer deutschen Aushilfe gesagt, sie solle «die Liegewiese noch fötzeln.» Den Gesichtsausdruck werde ich nicht mehr so schnell vergessen.
In einem Berliner Jazz-Club, ein kleiner Berner mit Wollmütze, kratzendem CH und rollendem R: «Also gestern war ich auch hier, da war es bumsvoll!» Wir wollten mal mit einer deutschen Kollegin eins ziehen gehen. Sie stellte sich das riesig spannend vor. Als meine Berliner Freundin vor 25 Jahren ihre erste Arbeitsstelle in einem Spital in Zürich antrat, getraute sie sich nicht nachzufragen, was gemeint sei, als ein Arbeitskollege sie einlud, gemeinsam «in den Ausgang zu gehen.»
Einer meiner ehemaligen deutschen Arbeitskollegen sinnierte über die Begriffe «Besammlung» oder «wir besammeln uns», etwa auf Einladungen. Er fragte sich, ob das wohl «sich sammeln» heisst und ob wir Schweizer vor einem Anlass immer erst in uns gehen oder meditieren. Meine deutsche Frau ist Ärztin. Ein Patient schilderte ihr seinen Unfall: «Ich bin beim Posten umgefallen». Ihr Eintrag im Bericht lautete: «Patient ist in der Post gestürzt.»
An unsrem Essenstisch muss mein deutscher Ehemann jeweils schmunzeln, wenn ich frage: «Wer macht den Salat noch fertig?» Ich hatte in der Schweiz eine Rede zu halten und fragte wie üblich zu Beginn : «Verstehen alle Mundart, oder soll ich Hochdeutsch sprechen?» Ein Deutscher im Publikum antwortete: «Ich verstehe Sie sehr gut, Sie können ruhig weiter Dialekt sprechen.»Als Kind wurde ich von einer deutschen Familie gefragt, was es denn heute zum Abendessen gibt. Meine Antwort: «geschwollene Kartoffeln».
Ein deutscher Autofahrer fragte meinen Kollegen nach einer Adresse. Mein Kollege: «Na, da müssen Sie kehren.» Der Autofahrer schaute ihn verwundert an, warum er denn jetzt den Boden aufwischen soll.Mein 8-jähriger Sohn erklärte unserer deutschen Freundin, dass sie sich setzen soll: «Du musst dich hinhuren.»
Als ich meiner Münchner Cousine davon erzählte, dass ich «das Velo habe stossen müssen», reagierte sie sehr belustigt. In Deutschland werden Fahrräder geschoben. Das Verbum «stossen» ist dort für eine sexuelle Handlung reserviert. Im Büro sagte die Schweizer Arbeitskollegin, dass sie nach Feierabend zu Hause mal endlich ihr Puff aufräumen müsse. Die deutsche Kollegin schaute sie erstaunt an und fragte total verwundert: «Was hast du zu Hause?»
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