Die deutsche Industrie hat im November einen weiteren Rückgang bei den Aufträgen verzeichnet. Trotz einiger Hoffnung auf Stabilisierung sind Experten pessimistisch.
Die krisengeschüttelte deutsche Industrie hat im November einen weiteren Rückschlag erlitten. Ihre Aufträge fielen um 5,4% geringer aus als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einer Stagnation gerechnet, nachdem es bereits im Oktober einen Rückgang von 1,5% gegeben hatte.
Allerdings ist das Bild durch Grossaufträge verzerrt: Werden diese ausgeklammert, wären die Bestellungen im November um 0,2% gewachsen. «Entscheidend sind die Orders ohne die stark schwankenden Grossaufträge», sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer dazu. «Und diese Kerngrösse bewegt sich weiter auf niedrigem Niveau seitwärts.» Auch dem Bundeswirtschaftsministerium zufolge ist eine nachhaltige Belebung der Industriekonjunktur zur Jahreswende «noch nicht erkennbar», obwohl die Auftragseingänge von September bis November um 1,7% höher ausfielen als in den drei Vormonaten. Im Winterhalbjahr dürfte die deutsche Wirtschaft allenfalls stagnieren, erwartet Commerzbank-Experte Krämer. 2025 dürfte das Bruttoinlandsprodukt nur um 0,2% zulegen. «Zu den mittlerweile altbekannten Belastungsfaktoren des Standortes Deutschland treten nun die Unwägbarkeiten der zweiten Trump-Präsidentschaft hinzu», pflichtete der Volkswirt der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), Jens-Oliver Niklasch, bei. Donald Trump beginnt am 20. Januar seine zweite Amtszeit als US-Präsident und hat bereits mit Strafzöllen auf Waren aus Europa gedroht. Die USA sind der grösste Abnehmer von Waren «Made in Germany». «Wir richten uns auf ein konjunkturell äusserst schwieriges Jahr ein», sagte Niklasch deshal
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