Die USA ist aus der WHO ausgetreten. Welche Gefahren bringt das für die globale Gesundheit?
Am 20. Januar, dem Tag seiner Amtseinführung, rächte sich Donald Trump an der Weltgesundheitsorganisation und beschloss, sie zum zweiten Mal zu verlassen. Ein erster Versuch im Jahr 2020 hatte sein Nachfolger Joe Biden rückgängig gemacht.Der Rückzug der Vereinigten Staaten aus der Weltgesundheitsorganisation wird ein grosses Loch in den Haushalt der Organisation mit Sitz in Genf reissen.
«In dieser Situation verlieren alle», sagt Antoine Flahault, Direktor des Institute of Global Health an der Universität Genf. «Die WHO sowieso. Aber auch alle Länder, denen die Organisation dient, einschliesslich der USA.»Der Rückzug der USA, dem grössten Beitragszahler der WHO, wird ein riesiges Loch in den Haushalt der Organisation reissen.
«Die USA stellen einen grossen Teil des Gesamtbudgets der WHO, aber dieses entspricht in etwa dem des Genfer Universitätskrankenhauses», sagt Antoine Flahault. «Ich glaube also nicht, dass das Problem in erster Linie finanzieller Natur ist.» Es sei vielmehr der Verlust des «Geistes der Vereinigten Staaten», der der Organisation schaden könnte.
Die Befürchtungen verstärken sich, wenn man bedenkt, mit welchem Misstrauen die Regierung Trump der Wissenschaft während der Coronavirus-Pandemie begegnete. Damals hatte der US-Präsident die Gefährlichkeit des Virus heruntergespielt und als Behandlung das Spritzen von Desinfektionsmitteln vorgeschlagen.
Zusätzlich könnten auch der Rückzug Washingtons aus dem Pariser Klimaabkommen und die geplanten Kürzungen der US-Entwicklungshilfe Auswirkungen auf die Ausbreitung von Krankheiten weltweit haben: Etwa dann, wenn diese mit dem Klimawandel zusammenhängen, oder dadurch, dass die Gesundheitssysteme in den ärmsten Ländern geschwächt werden.
Die europäischen Länder und die USA hatten den Text bislang weitgehend ausgehöhlt. Sie wehrten sich vor allem dagegen, Patente aufzuheben und die Befugnisse der WHO zu stärken.Der Rückzug Washingtons aus der WHO könnte andere Staaten dazu veranlassen, ihr Engagement zu verstärken – wenn nicht finanziell, so zumindest diplomatisch.
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