Er war eine Zeit lang die meist gehasste Person im spanischen Frauenfussball: Nun hat Jorge Vilda dank eines Waffenstillstands und taktischem Geschick die Furia Roja zum WM-Titel geführt.
Erst als in den Schlussminuten des Finals die letzten paar Bälle in die Nähe des spanischen Strafraums flogen, konnte man etwas Emotionen im Gesicht von Vilda erkennen. Etwas Nervosität, die nach dem Schlusspfiff der grossen Freude wich. Er hat geschafft, was im Fussball eher selten vorkommt: Ein ihm noch vor einigen Monaten zu grossen Teilen feindselig eingestelltes Team zum Triumph geführt.
15 Nationalspielerinnen waren im letzten Herbst in den Streik getreten, um gegen den 42-jährigen Coach zu protestieren, der seit 2015 das A-Nationalteam betreut – bis zu dieser WM relativ erfolglos, besonders gemessen an den vielen Trophäen, die die Junioren-Teams in diesem Zeitraum gewonnen haben. Von unmenschlichen Überwachungsmethoden über taktische Inkompetenz bis zu fragwürdigen personellen Entscheiden reichten die Vorwürfe an seine Adresse.
In Frankreich hatte die Drohung eines Streiks im Frühjahr zur Entlassung von Nationaltrainerin Corinne Diacre geführt, in Spanien blieb er für Vilda ohne Konsequenzen. Er durfte mit der Rückendeckung des Verbandes, aber ohne 12 der 15 weiterhin Streikenden die WM vorbereiten.
Wie es nun zwischen Vilda und der Landesauswahl weitergeht, ist offen. Als sich das Team nach dem Final auf dem Platz im geschlossenen Kreis wiederfand, reagierten einige Spielerinnen auf seinen Ansprache mit Tränen. Gerade die Jüngeren im Team scheinen dem Coach verbunden zu sein. Aus der Zweckgemeinschaft könnte dank des Erfolgs noch mehr werden. Vorerst wird aber gefeiert, kündigte Vilda an: «Wir fangen hier an, und ich weiss nicht, wann es enden wird.
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