Der Kunstraum Riehen zeigt Gemälde, Zeichnungen und Radierungen von Gustav Stettler (1913–2005). Lehnte sich dieser während seiner Ausbildung noch gegen etablierte Künstler auf, verzettelte er sich später als Lehrer selbst in Generationenkonflikte.
Viel Lob für die Ausstellung steht im Gästebuch. Da entsinnen sich Ehemalige des Unterrichts, einer hebt die Menschlichkeit des Künstlers hervor, andere erinnern sich an die in Riehen ansässige Familie mit Frau Nelly und Sohn Peter. Die von Jean-Claude Freymond-Guth und Isabel Zürcher klug kuratierte Schau zeigt nicht nur den Weg des Künstlers zum arrivierten Maler, sie beleuchtet auch den kunstpolitischen Kontext.
Gemäss Maler Hans Weidmann war der genannte Zusammenschluss auch eine «Trotzreaktion gegen die offiziell Anerkannten». Damit gemeint war die ältere Malergeneration der «Gruppe 33» und die damals konservativ ausgerichtete Gesellschaft Schweizerischer Maler und Bildhauer . Schon im Gründungsjahr würdigte Ernst Beyeler die «48er», weitere Ausstellungen folgten in der Kunsthalle.
Zwei flankierende Radierungen zeigen mit fein abgestuften Tönen das Können des Meisters. Es sind Szenen mit Teenagern, die seine Schülerinnen und Schüler waren. Stettler lehrte ab 1943 Zeichnen und Tiefdruck an der Allgemeinen Gewerbeschule. Im gleichen Jahr gewann er mit einem eindringlichen Gruppenbild den Kunstkreditwettbewerb fürs Zivilstandsamt. Doch «Die Zeugen» hing nicht lange im Trauzimmer.
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