Der Chart des Tages: Alles schöngerechnet: Der Januar war ein Ausnahmemonat – nicht nur für die Aktienmärkte.
Die Rohdaten vieler volkswirtschaftlicher Kennzahlen werden erst einer saisonalen Adjustierung unterzogen, ehe sie der Öffentlichkeit zugemutet werden. Je nachdem, um welches Statistikamt es sich handelt, werden diese saisonalen Faktoren regelmässig oder eben unregelmässig einer Überprüfung unterzogen.
Im Januar hat der starke Beschäftigungsaufbau in den USA die Anlegerschaft geschockt. 517’000 Stellen seien geschaffen worden, berichtete das Statistikamt. Viel mehr als erwartet. Ein Schocker für alle, die das Fed kurz vor der Zinserhöhungspause wähnten. Die Rohdaten erzählen jedoch eine andere Geschichte. In Tat und Wahrheit sind Stellen vernichtet worden, wie eigentlich üblich im Januar. 2,5 Mio. Jobs wurden abgebaut im Vergleich zum Vormonat . Doch wie durch Zauberhand wird nach Adjustierung ein Zuwachs von einer halben Million daraus.
Der Januar war ungewöhnlich mild in den USA. Die Vermutung liegt nahe, dass die aktuellen saisonalen Faktoren den Stellenaufbau etwas überzeichnet haben. Eine Wiederholung bei den Zahlen für den Februar, die am Freitag veröffentlicht werden, ist nicht ausgeschlossen. Anleger müssen sich jedoch nicht sofort ins Bockshorn jagen lassen. Vermutlich weiss auch das Fed um die Schwächen der statistischen «Bereinigung».
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