Die beliebte SRF-Sendung «Auf und davon» begleitet Schweizer, die ihr Glück im Ausland suchen. Der Artikel beleuchtet die Gründe für den anhaltenden Auswanderungs-Trend und zeigt anhand der Geschichten der Tschudis und der Fischers, welche Herausforderungen und Glücksmomente auf Auswanderer warten.
Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser. Die Auswandererserie gibt es seit 2009, sie ist ein Quotenhit, und die Darsteller gehen ihr nie aus. Warum schauen wir so gerne zu? Die einen mussten zurückkehren, andere sind noch immer an ihrem Traumziel . Die Tschudis probieren es noch einmal. Diesmal in Spanien, weg von hier, aber nicht zu weit, Katalonien, die Schweiz sozusagen in Rufdistanz.
Vor sieben Jahren scheiterte der erste Versuch in Bali. Mit dem Auswandern wurde es nichts, Übung abgebrochen. Der Traum vom Leben in Übersee: geplatzt. Die Tschudis: zurück in der Schweiz, zu Hause im Thurgau. Bodensee statt Bali, Apfel statt Mango. Romano und Patricia Tschudi, schweizweit bekannte Auswanderer, sind moderne Glücksritter, was sie tun, bewegt die Schweiz. In Sizilien fehlt der Strom, in Ecuador ist ein Huhn entwischt, in Kanada stottert ein Traktor: Heute: Annette und Kurt Fischer sind mit ihrer Familie in Kanada daheim, auch wenn Sohn «Päuli» in die Schweiz zurückgekehrt ist – und ihm Schwester Kristin bald folgen will. 16 Staffeln, 16 Jahre, 60 Auswanderer, 72 Stunden, im Schnitt schauen fast 700'000 Leute zu, das sind 40 Prozent Marktanteil. Ewige Momente wieDas Fernweh, im Reisemarkt längst ein inflationär verwendeter Kampfbegriff, wird in der Sendung als echtes Gefühl transportiert. Auf und davon, vor allem: davon! Ein Stubentraum, der in uns allen lebt. Die Tschudis also sind wieder auf, sind wieder davon. Ein Dörfli im Ebrodelta, eineinhalb Stunden südlich von Barcelona, hier haben sie ein Haus gekauft. Die Tochter in der Schweiz lebt in der gleichen Zeitzone, ein Grund, warum es diesmal klappen soll, ist Patricia überzeugt. In Bali, sagt sie, sei es schwierig gewesen, den Kontakt zu halten. Wenn die eine Zeit hat, schläft die andere, dann ist es wieder umgekehrt. «Irgendwann verlierst du den Faden», sagt Patricia. Nach acht Monaten in Asien sagte sie ihrem Mann, dass es für sie so nicht mehr weitergehe. Während die Tschudis zurückkehrten, sind die Fischers immer noch dort, wo sie als Auswanderer einst ihr Leben neu begannen. Von Staufen im aargauischen Seetal verschlug es sie nach Williams Lake, British Columbia, ganz im Westen Kanadas. Seit bald zwölf Jahren leben sie dort, so manchem Widerstand haben Annette, Kurt und die zwei Kinder getrotzt: Problemen mit den Behörden, einem Waldbrand, einer Diskushernie. Sohn Paul – in der Serie war er schlicht der «Päuli» – wird bald 18, ihn zog es – tatsächlich – zurück in die Schweiz: Seit vergangenem Sommer macht er im Aargau eine Lehre als Zimmermann. Auch Tochter Kristin will im Land leben, das sie nur aus den Ferien kennt, und Bäckerin werden. Die Eltern wollen in Kanada bleiben. Ob sie je wieder heimkommen würden, frage man sie manchmal, erzählt Annette. Und sie hätten sich überlegt, wo das für sie denn sei, zu Hause, jetzt, nach so langer Zeit im Ausland. «Daheim ist da, wo wir leben», sagt Kurt. «Heimat, das ist die Schweiz», sagt Annette. Wo fühlt man sich daheim, wo ist man zu Hause? Wo gehört man hin? Es sind Fragen, die «Auf und davon» immer wieder gekonnt mitnimmt. In die Ferne hat es die Schweizer schon immer gezogen. Für die frühen Söldner gab es in den Armeen der Nachbarländer Aussicht auf Lohn und Schutz – und nicht selten den Tod. Im 19. Jahrhundert dann trieben Hunger und Perspektivlosigkeit Tausende von Siedlern in die Ferne, vorzugsweise nach Amerika, wo es bald darauf ein Novo Friburgo, New Berne oder Locarno Springs gab. Die Geschichte vom Baselbieter Johann August Sutter, der in Kalifornien 1848 durch einen Glücksfund den Goldrausch auslöste, ist weltbekannt und hat Polo Hofer zu seinem Lied «Alles Gold vo Kalifornie» inspiriert. Bei «Auf und davon» erklingt seit je Gölä, seinen Hit «Uf u dervo» hat er extra für SRF neu eingesungen, als Markenzeichen des Sendungssignets. Die modernen Auswanderer müssen nicht, sie wollen gehen. 30'000 Schweizerinnen und Schweizer sind 2023 ausgewandert, knapp zwei Prozent mehr als im Jahr zuvor. Das Bundesamt für Statistik zählte 2023 über 800'000 Auslandsbürger, die grösste Zunahme gibt es bei den über 65-Jährigen: Viele von ihnen fürchten sich vor einem Alter mit zu wenig Geld, es zieht sie vor allem nach Asien oder nach Spanie
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