Der Schweizer Davis-Cup-Captain Severin Lüthi blickt auf die neue Generation im Schweizer Männertennis. Dominic Stricker und Jérôme Kym kämpfen um den Anschluss an die Weltspitze. Stan Wawrinka und Remy Bertola stehen in einem neuen Lebensabschnitt. Die Swiss- Mannschaft trifft in der Qualifikationsrunde auf Spanien.
Gut zehn Jahre nach dem Davis-Cup-Sieg der Schweiz mit Roger Federer und Stan Wawrinka kämpft das Team von Severin Lüthi um den Anschluss an die Weltspitze. Der Gegner diesmal: Spanien. Am Wochenende trifft das Schweizer Davis-Cup-Team in der ersten von zwei Qualifikationsrunden in Biel auf das favorisierte Spanien. So beurteilt der Captain Severin Lüthi die sportliche Situation seiner Spieler. Er hätte das Gesicht einer neuen Generation im Schweizer Männertennis werden sollen.
Doch Dominic Stricker hat nicht nur ein feines Händchen, sondern auch einen sensiblen Rücken. Seit Oktober 2024 in Basel wartet der Linkshänder auf einen Sieg auf ATP-Stufe, nur vier davon gab es im letzten Jahr, in dem er erst ab Juli überhaupt wieder spielen konnte. In der Weltrangliste liegt der 22-Jährige noch im 287. Rang. Seine Realität heisst: Challenger- statt Grand-Slam-Turniere. Stricker sagt: «Die letzten Monate waren nicht leicht, aber es wird jede Woche besser. Wir haben im Davis-Cup-Team einen guten Spirit und ich kann Energie tanken.» Severin Lüthi sagt: «Wenn du lange verletzt warst, zurückkommst und selten gewinnst, hinterfragst du alles. Auch Dinge, die du nicht hinterfragen solltest.» Doch gerade aus der Baisse schöpft er für Stricker Hoffnung: «Ich will es nicht schönreden. Aber es gibt ihm die Chance, sich ernsthaft mit der Situation zu beschäftigen. Das kann schmerzhaft sein, aber es muss jetzt sein.» 2022 sorgte der Zürcher in Sofia überraschend als erster Schweizer seit Roger Federer 2019 in Basel für eine ATP-Turniersieg und kletterte in der Weltrangliste auf den 47. Rang. Ein Jahr später fiel der heute 28-Jährige aus den Top 100 und kämpft seither um den Anschluss. 2024 gewann er nur drei Spiele auf ATP-Stufe, zwei im April in München, eines im September im Davis Cup gegen Peru. Severin Lüthi sagt: «Bei ihm habe ich das Gefühl, dass er nicht extrem weit weg ist und nicht viel fehlt.» Was fehlt? «Es ist banal: Selbstvertrauen und Siege.» Was braucht es? «Einen Mix aus der Bereitschaft, alles für den Erfolg zu tun und Lockerheit, die für sein Spiel sehr wichtig ist», sagt Lüthi. Wie Lüthi ist auch Hüsler selbst optimistisch: «Nach schwierigen Wochen fühle ich mich gut, habe auch im Training ein ansprechendes Niveau. Deshalb bin ich zuversichtlich für diese Saison.» Noch vor seinem 16. Geburtstag wurde der Aargauer in einem Doppel zum ersten Mal im Davis Cup eingesetzt, gewann und löste Heinz Günthardt als jüngsten Schweizer in diesem Bewerb ab. Danach geriet die Entwicklung aber ins Stocken. Dazu kamen ein Bänderriss und Anriss der Patellasehne im linken Knie, die eine Operation unumgänglich machten. Er verlor seine Unbeschwertheit und spielte mit dem Gedanken, dem Tennis den Rücken zu kehren. Doch in Kitzbühel fand er unter Markus Hipfl wieder den Tritt. Mit dem Österreicher arbeitet Kym schon seit vier Jahren zusammen. Die Belohnung folgte im Sommer 2024, als Kym in Prostejov ein Challenger-Turnier gewann, in Zug den Final erreichte und sich in der Weltrangliste von Position 444 bis auf Platz 136 verbesserte. Nun setzt er sich höhere Ziele, dass er die Qualifikation fürs Hauptfeld der Australian Open verpasst hat, bezeichnet Kym als Enttäuschung. Severin Lüthi geht weniger hart mit ihm ins Gericht. Er sagt: «Ich wünsche mir, dass Jérôme vorwärts denkt, dass er angreift und nicht verteidigt. Bei ihm geht es darum, im Moment zu bleiben, die Dinge einfach zu halten und auf seinen Weg zu vertrauen.» Pedro Matinez (ATP 44), Jaume Munar (ATP 64), Martin Landaluce (ATP 135). Captain: David Ferrer. Wenn er auf den Tessiner angesprochen wird, lobt Severin Lüthi viel: «Er hört zu, ist interessiert, stellt viele Fragen und will sich verbessern.» Doch er sagt auch klipp und klar: «Remy ist schon 26 und die Nummer 280 der Welt. Das ist kein Drama, aber er muss einen nächsten Schritt machen.» Bertola ist ein Spätzünder. Vor fünf Jahren war er noch ausserhalb der Top 1000 klassiert, im letzten Herbst kam er gegen Peru erstmals im Davis Cup zum Einsatz und feiert dort auch seinen ersten und bislang einzigen Sieg auf ATP-Stufe. Klar ist: So positiv seine Entwicklung auch ist, zum grossen Hoffnungsträger für das Schweizer Männertennis taugt Remy Bertola nicht. Er ist der letzte noch Aktive, der dabei war, als die Schweiz 2014 in Lille den Davis Cup gewann, doch diesmal zog er die Teilnahme beim Turnier in Montpellier vor, wo Stan Wawrinka mit einer Wildcard sowohl im Einzel wie auch im Doppel in der Startrunde verlor. Auch im letzten Jahr waren die Höhepunkte rar gesät. Wie bei Stricker datiert der letzte Sieg des bald 40-Jährigen vom Oktober bei den Swiss Indoors Basel. Severin Lüthi sagt: «Ich frage ihn immer und Wir hätten ihn gerne dabei gehabt. Aber Stan ist niemandem mehr etwas schuldig und in seinem Alter muss er Prioritäten setzen. Das respektieren wir.» Eine Rückkehr ist also nicht ausgeschlossen
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