Eine Strafverteidigerin vertritt Vergewaltiger vor Gericht, dann wird sie selbst vergewaltigt. Was macht das Stück weltweit so erfolgreich?
Eine Strafverteidigerin vertritt Vergewaltiger vor Gericht und sorgt für deren Freispruch. Dann wird sie selbst vergewaltigt. Das ist der Inhalt von «Prima Facie», das derzeit auf Theaterbühnen in der ganzen Welt gespielt wird – bald auch in Luzern, Zürich und Baden.Der Erfolg von «Prima Facie» ist ein globales Phänomen: Nach seiner Uraufführung 2019 in Sydney kam es 2022 nach London, ein Jahr später an den Broadway. Am. Ab 9.
Tatsächlich bietet die Rolle der Tessa Ensler ihrer Darstellerin wunderbares Schauspielfutter: Denn Ensler wandelt sich in den rund 90 bis 120 Minuten, die das Stück dauert, von der erfolgreichen, selbstbewussten Starjuristin zur physisch und psychisch verletzten Frau, die ihr Selbstbewusstsein und ihren Glauben an das Justizsystem verloren hat. Die aber aus dieser Einsicht neue Kraft schöpft.
Immer wieder muss sie ihre Geschichte erzählen. Auf der Polizeiwache, im Vernehmungsraum. Vor Gericht. Der Prozess findet 782 Tage nach der Tat statt. Das ist keine Ausnahme, sondern «Haben Frauen, die im Rechtswesen arbeiten, Zugang zu Macht oder sind sie Teil eines Systems, das sie unterdrückt und letztlich entmachtet?», fragt die australische Rechtsprofessorin Karen O’Connell im Nachwort der Buchausgabe von «Prima Facie». In diesem Zwiespalt sieht sie den Clou des Stücks.
Das war auch in der Schweiz jahrhundertelang so. Seit 1992 ist hierzulande Vergewaltigung in der Ehe strafbar, aber nur auf Antrag innerhalb von sechs Monaten. Erst seit 2004, also seit 20 Jahren, wird körperliche Gewalt, sexuelle Nötigung und Vergewaltigung in der Ehe oder Lebensgemeinschaft überhaupt von Amtes wegen verfolgt.
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