Die Lage im deutschen Mittelstand ist einer Creditreform-Umfrage zufolge derzeit so schlecht wie seit dem Höhepunkt der Corona-Krise nicht mehr.
«Die Unternehmen sind in den Abwärtssog aus Inflation und Rezession geraten», teilte die Wirtschaftsauskunftei am Donnerstag zur Erhebung unter rund 1200 Firmen mit. Dies habe mittlerweile die gesamte Breite der Wirtschaft erfasst. «Massive Kostensteigerungen, hohe Zinsen und eine schwache Nachfrage belasten auch die kleinen und mittleren Unternehmen immer mehr», sagte Creditreform-Chefökonom Patrik-Ludwig Hantzsch.
Wegen stark gestiegener Finanzierungskosten und eingetrübter Geschäftslage sei die Investitionsbereitschaft im Mittelstand eingebrochen. Der Anteil der Unternehmen, die Investitionen planen, ist laut Creditreform von 46,2 auf 38,4 Prozent gesunken und damit auf den niedrigsten Wert seit fast 20 Jahren.
In den kommenden Monaten dürfte die Ertragslage schwierig bleiben. Die Mittelständler sind aber nicht mehr so pessimistisch wie zuletzt. Fast 20 Prozent der Befragten erwarten einen Anstieg ihrer Erträge . Mit einem Rückgang rechnen 26 Prozent der Befragten . Die Geschäftserwartungen der Betriebe bezeichnete Hantzsch als sehr verhalten, aber nicht mehr so pessimistisch wie im Vorjahr.
Auch wenn die Wirtschaft 2024 nicht mehr schrumpfen sollte, seien die Einschnitte der Krise doch erheblich und würden in den kommenden Monaten noch Folgen haben, erläuterte Hantzsch. «Wir gehen deshalb auch von steigenden Insolvenzzahlen aus.» Die Wirtschaft ist wegen Inflation, Energiekrise und hohen Zinsen seit Sommer 2022 nicht mehr gewachsen. Fachleute erwarten, dass das Bruttoinlandsprodukt dieses Jahr rund ein halbes Prozent schrumpft, 2024 dann um etwa ein Prozent wächst.News
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