Corona hat das Leben in eine Zeit vor und eine Zeit nach der Pandemie geteilt. Wo waren die Veränderungen nachhaltig, und wo sind wir in alte Muster zurückgefallen?
Die Ruhe, die in der Stadt Bern am 17. März 2020 herrschte, hatte nichts Beruhigendes an sich. Nichts Feierliches, nichts Entschleunigendes. Sie war unwirklich, bedrückend, angsteinflössend.
Wir haben uns auf eine Spurensuche gemacht. Wir haben versucht, herauszufinden, wo die gesellschaftlichen Veränderungen noch heute spürbar sind. Wir sprachen mit Unternehmensberatern und besuchten Hygienespezialisten, Soziologen, kreative Firmen und kriselnde Restaurants.Wie wir gelernt haben, die Hände zu waschen – und wie schnell wir es wieder vergessen haben
Aber der Handschlag ist zurück, im öffentlichen Verkehr drängen wir uns wieder dicht an dicht, niemand fragt mehr nach Testergebnissen. Eine Fachhochschule in Heidelberg berichtete über Studienergebnisse, wonach gar weniger Menschen nach der Toilette ihre Hände waschen als vor der Pandemie. Viel zu reden gab das Contact-Tracing. Hält die GSI daran fest? Insbesondere am Anfang eines Ausbruchs sei es eine sehr effiziente Massnahme, das habe sich aktuell auch bei einem Masern-Ausbruch gezeigt. Bei hohen Pandemiewellen sei der Nutzen allerdings stark eingeschränkt, dann sei das Weiterführen des Tracings zu überprüfen.
Für ihn ist klar: Die Heimarbeit ist ein zweischneidiges Schwert. «Für die Angestellten bedeutet sie mehr persönliche Freiheit, für die Unternehmenskultur hingegen ist sie ein Risiko», sagt er. Und doch ist Homeoffice aus der Bürowelt nicht mehr wegzudenken. Aus diesem Grund rät er Unternehmen, eine gute Balance zwischen Homeoffice und Arbeiten vor Ort zu finden. Es gibt allerdings eine Voraussetzung: «Die Firmen müssen genügend Arbeitsplätze zur Verfügung stellen.»
Und wie geht es weiter? Mit dem Boom der künstlichen Intelligenz steht bereits die nächste Revolution an. Christian Vifian sieht auch hier Chancen und Risiken. «Wenn aufgrund der KI dereinst Stellen abgebaut werden, ist die Hemmschwelle bedeutend geringer, Personen, die oft von zu Hause aus arbeiten, zu entlassen. Dies wegen der grösseren, persönlichen Distanz.
Zusammen mit Carolin Amlinger hat Nachtwey ein Buch über die sogenannte Querdenker-Szene geschrieben. Für ihre Forschung haben sie mehr als sechzig Einzelgespräche mit Massnahmengegnerinnen und Corona-Skeptikern geführt und ausgewertet. Generell lässt sich aber sagen, dass die Pandemie überraschend wenig Spuren in der Psyche der Menschen hinterlassen hat. Jedenfalls ist Psychologin Pasqualina Perrig-Chiello dieser Meinung. Die meisten von uns hätten die Erfahrungen gut weggesteckt, so die emeritierte Professorin der Universität Bern.
Diesen Schluss jedenfalls lassen die Zahlen von Just Eat Schweiz zu. Anfang 2020 zählte der Lieferservice rund 758’000 Kunden und 3500 Restaurantpartner. Heute sind es 1,5 Millionen Kunden und 5500 Restaurants. «Wir spüren auch, dass die Leute seit der Pandemie flexibler arbeiten», sagt Tobias Burkhalter. Was er meint: Statt eines anderthalbstündigen Restaurantbesuchs entscheiden sich viele für ein kurzes Take-away-Zmittag und machen dafür früher Feierabend.
Sie glaubt, dass beim Wandel auch das veränderte Dating-Verhalten eine Rolle spielt. «Früher gingen viele in Clubs tanzen, um jemanden kennen zu lernen. Heute geschieht dies vor allem online mit Apps wie Tinder.»Feriengefühle in Langenthal: Lantal-Geschäftsführer Urs Rickenbacher ist froh, hat sich das Geschäft mit dem Reisen erholt.Die Leute fliegen wie eh und je.
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