Eine vermeintliche Befreiungsaktion aus einem Foltergefängnis in Damaskus durch CNN wirft Fragen auf. Faktenprüfer identifizieren den Mann als einen Schergen des syrischen Machthabers, der an Folter und Menschenrechtsverletzungen beteiligt war.
Nach einer CNN-Story über die angebliche Befreiung eines Häftlings aus einem Foltergefängnis in Damaskus, wurden starke Zweifel an der Geschichte laut. Faktenprüfer gehen nun davon aus, dass der vermeintlich Befreite, Salama Mohammad Salama, ein Scherge des gestürzten syrischen Machthabers Bashar al- Assad ist. Knapp vor einer Woche gelang dem US-Sender CNN scheinbar spektakuläre Aufnahmen.
Journalistin Clarissa Ward durchsuchte unter Begleitung der Kamera eines der Foltergefängnisse des geflüchteten Diktators. In einem unglaublichen Fernsehmoment fand das Newsteam einen Mann unter einer Decke, offenbar ein vergessener Häftling. Doch der Mann wirkte mehr als unglaubwürdig. Obwohl er behauptete, bereits drei Monate im Gefängnis zu sitzen, ließ seine Erscheinung stark daran zweifeln. Kurzgeschorenes Haar, sauber getrimmter Bart, saubere Kleidung – alles zu perfekt, um wahr zu sein. Im Internet machte sich Spott über die scheinbare Befreiungsaktion breit. Verify-Sy, eine unabhängige syrische Plattform zur Faktenprüfung, erklärte nun, dass es sich bei dem Mann aus dem Video in Wahrheit um Salama Mohammad Salama handle, einen Oberleutnant beim Geheimdienst der syrischen Luftwaffe. In seiner Funktion unter Assads Führung habe er mehrere Sicherheitskontrollpunkte in Homs geleitet. Auch soll er an Diebstählen, Erpressungen und der Nötigung von Einwohnern beteiligt gewesen sein, mit dem Ziel, diese zu Informanten des Regimes zu machen. Verify-Sy behauptet weiter, dass Salama Zivilisten getötet, zahlreiche junge Männer unschuldig festgenommen oder gefoltert habe. 2014 soll er zudem an Militäroperationen teilgenommen haben, bei der Assads Streitkräfte Homs nach einer dreijährigen Belagerung von den syrischen Rebellen einnahmen.
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