Die Central Intelligence Agency (CIA) hat den Verdacht auf einen Labunfall in Wuhan als wahrscheinlichsten Ursprung der Covid-19-Pandemie geäußert. Die Agentur betont jedoch, dass die Beweise noch nicht stichhaltig sind und weitere Untersuchungen notwendig sind. Die Theorie wird von anderen US-Geheimdiensten und dem FBI unterstützt, während das Energieministerium zu dem gleichen Ergebnis gelangt ist. Die chinesische Botschaft in Washington kritisiert die CIA-Erklärung als politische Manipulation und fordert, die wissenschaftlichen Fakten zu respektieren.
Lange Zeit vermied die legendäre Central Intelligence Agency ( CIA ) eine Bewertung des Pandemie hergangs. Doch nun bewirken die neuen Machverhältnisse in Washington auch in dieser Frage Fakten. Ist es nur ein Kniefall vor dem neuen Dienstherrn im Weißen Haus oder tatsächliche Überzeugung? Der wichtigste US-Geheimdienst CIA ist zu dem Schluss gelangt, dass die wahrscheinlichste Ursache für den Ausbruch der Covid- Pandemie ein Labunfall im chinesischen Wuhan war.
«Die CIA geht gestützt auf die vorliegenden Erkenntnisse mit geringer Sicherheit davon aus, dass ein forschungsbedingter Ursprung der Covid-19-Pandemie wahrscheinlicher ist als eine natürliche Ursache», schrieb ein CIA-Sprecher am Samstag in einer Mitteilung. Damit stützt die Agentur die in der Wissenschaft heftig umstrittene These von einem Laborunfall in Wuhan, der zur schwersten Pandemie in 100 Jahren und zum Tod von weltweit mindestens sieben Millionen Menschen geführt hat. Der Ausdruck «mit geringer Sicherheit» («low confidence») in der Mitteilung weist allerdings auf das weiterhin fehlende Vorhandensein von stichfesten Beweisen hin. Zuvor hatte die CIA immer wieder betont, für ein abschliessendes Urteil zu wenig gesicherte Informationen zu verfügen. Man werde weiterhin alle verfügbaren Quellen zur Frage überprüfen, hieß es seitens des Geheimdienstes am Wochenende. Weitere Erkenntnisse könnten zu einer Neubewertung führen; die Theorie einer Übertragung von Tier zu Mensch bleibe ebenfalls «plausibel». Donald Trumps soeben vom Senat bestätigter neuer CIA-Direktor John Ratcliffe hat noch vor Amtsantritt in einem Interview angekündigt, die Covid-Ursachenforschung zur Toppriorität seiner Behörde zu machen. Selbst gilt der 59-jährige Republikaner schon lange als Anhänger der Laborunfall-Theorie, die auch Donald Trump selber während seiner ersten Amtszeit mit dem Begriff «China Flue» («China-Grippe») nährte. Als erste Bundesbehörde hatte das FBI die Laborunfall-These vertreten; dies mit «moderate confidence», also mässiger Gewissheit. Das US-Energieministerium kommt wie die CIA mit «low confidence» zum selben Ergebnis. Andere US-Regierungsorganisationen halten hingegen einen natürlichen Ursprung der Virus-Übertragung auf den Menschen für wahrscheinlicher. Wie das «Wall Street Journal» berichtet, vertreten vier US-Geheimdienste, ebenfalls mit «geringer Sicherheit», die Theorie vom tierischen Virus-Ursprung. Darunter befindet sich der «National Intelligence Council», der einflussreiche Nationale Geheimdienstrat. Die «New York Times» kritisierte in ihrer aktuellen Berichterstattung, dass die CIA ohne das Vorliegen neuer Erkenntnisse und allein durch die Umbewertung längst vorliegender Geheimdienstberichte zu einer derart weitreichenden Schlussfolgerung gelange. Im vermeintlichen Covid-Ursprungsland kommen die Beschuldigungen aus Amerika selbstredend schlecht an: Ein Sprecher der chinesischen Botschaft in Washington bezeichnete die CIA-Erklärung als «politische Manipulation» und forderte dazu auf, die wissenschaftlichen Fakten zu respektieren und Verschwörungstheorien zu vermeiden
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