Schläge und Missbrauch im Namen Gottes: Ehemalige Schützlinge erheben schwere Vorwürfe auch gegen Jürg Läderach.
1995 hat Jürg Läderach mit Weggefährten den «Hof Oberkirch» im stankt-gallischen Kaltbrunn übernommen und sich dort eine eigene evangelikale Welt erschaffen: eine Freikirche und eine christliche Privatschule mit Internat.
Er war damals im Rechtsdienst und erinnert sich: «Es hatten alle Zweifel, aber man ist ihnen nie auf die Schliche gekommen.» Aufarbeitung durch Kanton Box aufklappen Box zuklappen Der Kanton St. Gallen als Aufsichtsbehörde hat angekündigt, dass er aufgrund der Recherchen von «SRF DOK», eine eigene Aufarbeitung anstrebt.
Schläge hätten einfach dazugehört, sagt Anita H., die von 1998 bis 2007 die Schule besucht hat. «Das haben alle gewusst, dass Kinder geschlagen werden. Das wurde auch gepredigt.» 01:14 Video Anita H.: «Alle, die in der Leitung waren, haben es gewusst» Aus DOK vom 21.09.2023. abspielen. Laufzeit 1 Minute 14 Sekunden. Mit Gurt geschlagenJoel W. wurde mit einem Gurt geschlagen. «Man musste sich übers Bett bücken, die Hose herunterlassen und dann gab es Schläge. Ich habe jeweils versucht, mich aus dem Körper zu mogeln, damit man nichts mehr spürt. Denn es hat nicht aufgehört nach zwei, drei Schlägen.
«Ich habe nie geschlagen»Jürg Läderach dementiert. In einer eidesstattlichen Erklärung lässt er notariell festhalten, dass er «niemals Schülerinnen oder Schüler geschlagen oder anderweitig misshandelt habe». Auch andere Betroffene, mit denen «SRF DOK» gesprochen hat, sagen: Von den Schlägen hätten alle gewusst.