Ein Besuch beim Rock Home Town-Festival in Shijiazhuang, China, zeigt, wie die Punkrockszene unter der Regierung von Xi Jinping streng überwacht wird. Bands müssen ihre Songtexte vorab einreichen, und die Atmosphäre ist geprägt von Zensur und politischer Zurückhaltung.
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Willkommen beim Finale von «Rock Home Town – New Voice Generation», einem Musikwettbewerb in Shijiazhuang, knapp 300 Kilometer westlich von Peking. Zehn Bands aus verschiedenen Rock-Unterkategorien von Metal bis Pop Rock spielen hier an diesem Abend. Es geht um umgerechnet 61’500 Franken Preisgeld. Und darum, wer die beste Rockband der Stadt ist, ach was, ganz Chinas.
Organisiert hat das Konzert die örtliche Tourismusbehörde, die ein Interview ablehnt. Bekannt ist, dass sich die Verantwortlichen in Shijiazhuang Anfang vergangenen Jahres zusammensetzten und überlegten, wie sie die Stadt neu vermarkten könnten. In China steht ja jede Stadt für irgendwas. Jingdezhen für Porzellan, Qingdao für Bier.
Der Sänger grölt noch mal den Refrain ins Mikro, «Du bist ein Feigling», dann geht der Auftritt von Round House Kick zu Ende. Grössere Aufreger gab es nicht, die Klamotten sind drangeblieben. Die Begeisterung der Fans und der Jury ist allerdings überschaubar. Die Band ist in der ersten Finalrunde ausgeschieden. Kurz ins Publikum winken. Dann ist es Zeit fürs Abendessen.
Dabei sei die Zensur oft ziemlich willkürlich: «Man darf keine Schimpfwörter verwenden», sagt Kevin. In ihrem Heimatdialekt gehe das aber doch irgendwie. Oder sie nutzen Wörter, die im Chinesischen ähnlich klingen, statt «Hure» sagen sie dann beispielsweise «gelähmt». Tattoos müssen normalerweise verdeckt werden, sie gelten als unmoralisch.
Bandkollege Bu Song sagt, dass er gern mal auf dem Wacken-Festival in Deutschland spielen würde. Seine Haare und Augenbrauen sind feuerrot. Und klar würden sie die deutsche Metal-Band Rammstein kennen. Da sitzen sie jetzt also vor ihrem Poulet-Hotpot und singen das Lied «Du hast».
Punkrock China Xi Jinping Zensur Musikfestival
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