Eine Frau warf ihrem Vorgesetzten massive Belästigung am Arbeitsplatz vor. Er stritt die Vorfälle nicht ab, sagte aber, sie seien einvernehmlich gewesen. Im Gegensatz zur Vorinstanz sprach ihn das Kantonsgericht von den Vorwürfen frei.
Eine Frau warf ihrem Vorgesetzten massive Belästigung am Arbeitsplatz vor. Er stritt die Vorfälle nicht ab, sagte aber, sie seien einvernehmlich gewesen. Im Gegensatz zur Vorinstanz sprach ihn das Kantonsgericht von den Vorwürfen frei.Das Kantonsgericht St.Gallen musste sich mit einem Verfahren befassen, das seit sechs Jahren läuft. Eine Angestellte warf ihrem Vorgesetzten mehrere Sexualdelikte am Arbeitsplatz vor, die 2018 über mehrere Monate gegangen seien.
Ab diesem Zeitpunkt habe sie stets ein ungutes Gefühl bei der Arbeit gehabt. Sie sei ihm möglichst ausgewichen und habe gehofft, dass er irgendwann aufgebe. Eine sofortige Kündigung sei nicht möglich gewesen, weil sie nicht auf das monatliche Einkommen habe verzichten können. Ein weiterer Vergewaltigungsversuch ereignete sich laut der Privatklägerin auf einer Toilette, wo der Vorgesetzte versucht habe, von hinten in sie einzudringen.
Das lange Verfahren, das sie immer wieder erneut aufwühle, belaste sie stark. Die Aussage des Beschuldigten, sie hätten einen einvernehmlichen Flirt gehabt, sei allein schon deshalb abwegig, weil ihre sexuelle Orientierung auf Frauen ausgerichtet sei.Der Beschuldigte schilderte ein ganz anderes Bild der Geschehnisse. Zwischen ihm und der Privatklägerin habe sich ein Flirt entwickelt, bei dem er nichts gegen ihren Willen gemacht habe.
Er habe nie den Eindruck gehabt, dass die Privatklägerin ausschliesslich auf Frauen stehe. Sie habe ihm gesagt, er reize sie und finde seine Dominanz anziehend. Im Spätsommer 2018 habe er den Flirt beendet, weil sie mehr Lohn oder bessere Arbeitszeiten gefordert habe. Er könne sich deshalb vorstellen, dass Eifersucht der Grund für die Anzeige sei.
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