«Die SP wird immer ideologischer, andere Meinungen sind kaum mehr möglich»: Ex-SP-Frau Galladé attackiert ihre alte Partei.
» sagt sie zum Frauenticket der SP: «Es ist diskriminierend, einfach auf das Geschlecht reduziert zu werden. Qualifizierte Personen sollten keine Quoten benötigen, um sich durchsetzen zu können. Beispielsweise für Frauen entsteht sonst der Eindruck, sie seien hilfs- und förderbedürftig. Das sind wir nicht.»hatte den Entscheid seiner Partei als «diskriminierend» bezeichnet.
Im Interview schiesst Galladé weiter gegen ihre ehemalige Partei und wirft ihr vor, «ideologisch abzudriften»: «Die SP nimmt jetzt das ganze Bundeshaus in Geiselhaft und will von vornherein bestimmen, wer für das Amt überhaupt infrage kommt. Wer das falsche Geschlecht hat, ist ausgeschlossen.» Würde das Volk den Bundesrat wählen, würde Jositsch gewählt werden, ist die frühere Nationalrätin überzeugt.
Gemäss der Berufsschullehrerin und Unternehmerin hat die Partei zudem ein Problem mit ihrer Diskussionskultur: «Offene Diskussionen und andere Meinungen sind kaum mehr möglich. Gemäss meiner Aussenbeobachtung hat sich das in letzter Zeit sogar noch verschärft.» Dies zeige sich nicht nur bei der Frage nach dem Frauenticket, sondern auch bei der Europapolitik und in Bezug auf die AHV-Reform.
Sie selber sei nicht wehmütig darüber, dass ihr durch den Parteiwechsel die Chance auf einen Bundesratssitz verwehrt bleibt: «So wie man dieses Amt aus meiner Sicht leben müsste, wäre es für mich mit meinen Kindern nicht möglich. Man muss 24 Stunden und sieben Tage die Woche den Kopf dafür frei haben». Als Bundesrätin gebe man das Privat- und Familienleben für zehn Jahre auf.
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