Carrie Underwood wird bei der zweiten Vereidigung von Donald Trump auftreten. Die Sängerin, die sich bisher politisch zurückhielt, sieht in dieser Gelegenheit eine Chance, für Einigkeit in einem gespaltenen Land zu sorgen. Kritiker sehen dahinter jedoch auch opportunistische Überlegungen.
Donald Trump s erste Amtsaufnahmen als US-Präsident im Jahr 2017 war nicht gerade ein Starauftritt. Die größten Akt waren 3 Doors Down und Toby Keith, Namen, die für viele wahrscheinlich eher ein Fragezeichen als ein Aha-Erlebnis bezeichnen. Doch für Trumps zweite Vereidigung im Januar 2025 plant er offenbar einen ganz anderen musikalischen Rahmen.
Obwohl es unmöglich ist, die Leistung von Beyoncé bei Obamas zweiten Amtsantritt im Jahr 2013 zu erreichen, konnte Trumps Team 2017 mit Carrie Underwood die wohl erfolgreichste Country-Musikerin des Jahrtausends neben Taylor Swift und Shania Twain anheuern. Underwood ist seit 20 Jahren ein fester Bestandteil der US-Country-Pop/Rock-Landschaft. Ihre Alben sind vielfach mit Edelmetall ausgezeichnet, ihre Single „Before He Cheats“ aus dem Debütalbum „Some Hearts“ aus dem Jahr 2005 knackt auf Spotify die 700-Millionen-Plays-Marke und sie ist ein Stammgast im US-Fernsehen. Politische Äußerungen hat die aus dem Bundesstaat Oklahoma stammende Künstlerin in den letzten zwei Jahrzehnten kaum gemacht. Sie setzt sich für den Tierschutz ein. Ihr 2018er-Song „The Bullet“ entstand zwar als Reaktion auf den Massaker an einem Country-Festival in Las Vegas mit 60 Toten, gegenüber „The Guardian“ sagte sie jedoch, dass sie damit nicht die bestehenden Waffengesetze kommentieren wollte. Trumps Vereidigung ist eine politische Bühne, die Underwood bisher vermied. Warum entscheidet sich die Künstlerin, die sich bis jetzt nicht wirklich politisch positioniert hat, dazu, an Trumps Vereidigung aufzutreten? Allerdings ist es bekannt, dass sie sich 2017 während Trumps erster Amtszeit über sein exzentrisches Verhalten auf Social Media lustig machte und dafür aus ihrem Song „Before He Cheats“ kurzerhand „Before He Tweets“ machte. Carrie Underwood äußerte sich letzte Woche wie folgt: „Ich liebe unser Land und fühle mich geehrt, bei der Vereidigung zu singen und ein kleiner Teil dieses historischen Ereignisses zu sein.“ Und weiter: „In diesen Zeiten müssen wir zusammenstehen und gemeinsam in die Zukunft blicken.“ Nach der sehr knappen Präsidentschaftswahl, die das Land politisch gespalten hat, will sich die Musikerin demnach für Einigkeit einsetzen – zumindest gemäss diesem Statement.
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