Immer mehr Captagon-Lager werden in Syrien entdeckt. Assad's Regime profitiert finanziell und politisch vom Drogenschmuggel, während Nachbarn unter Druck gesetzt werden. Ein Besuch vor Ort zeigt die Ausmaße des Problems.
In Syrien werden immer mehr Captagon -Lager entdeckt. Bashar al- Assad hat damit seine korrupte Clique bereichert. Und Nachbarn unter Druck gesetzt. Ein Besuch vor Ort. Assad s Regime profitierte finanziell und politisch vom Drogenschmuggel .Früher wäre die Frage schon ein Verbrechen gewesen, die Antwort ein noch schlimmeres. Ob er zufällig den Weg zur Captagon -Fabrik kenne, fragt man den Bauern am Wegesrand in Douma, einem Vorort von Damaskus.
Noch vor wenigen Wochen wäre ein solches Gespräch undenkbar gewesen, hätte die Beteiligten in Lebensgefahr gebracht, womöglich. Jetzt sagt der freundliche Herr: «Ja, klar, Captagon, immer den Hügel hoch.» Es geht über eine Strasse, die schon bessere Zeiten gesehen hat, ganz oben ein Tor aus Eisen, das nach Klopfen geöffnet wird. Kämpfer der HTS stehen dort, manche mit vermummten Gesichtern, und sagen, dass man sich doch bitte auch eine Maske aufziehen möge, zumindest das T-Shirt über Mund und Nase ziehen. Dann geht es eine Rampe hinunter in ein Kellergeschoss. Die Luft hat etwas beissend Metallisches, die Kämpfer machen die Taschenlampen ihrer Telefone an und zeigen ihren Fund: Kleine anthrazitfarbene Pillen liegen auf dem Betonboden. Dahinter stehen verschweisste Paletten, die Kämpfer reissen eine auf, holen einen blechernen Kasten heraus, auf dem «Transformator» steht. Sie machen ihn auf, heraus fallen lauter Pillen. Überall liegen sie herum: Pillen in echten Früchten und in falschen. Pillen, die in Bodenplatten gepresst sind, und Pillen, die aussehen wie Steine am Strand.«Wir haben uns früher gewundert, warum unsere Gegner so lange durchgehalten haben», sagt einer der Kämpfer, warum sie nie müde zu werden schienen. Die Antwort kennen sie schon länger: Captago
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