Markus Ritter, ein Mitte-Nationalrat und Kandidat für den Bundesrat, intervenierte bei der Armee, nachdem sein Sohn aus gesundheitlichen Gründen ausgemustert wurde. Recherchen zeigen, dass Ritter den damaligen Verteidigungsminister Guy Parmelin und Sicherheitspolitiker aus National- und Ständerat kontaktierte, um den Aushebungsentscheid zu beeinflussen. Diese Intervention wirft Fragen nach Ritters politischen Einfluss und der möglichen Vetternwirtschaft innerhalb des Militärs auf.
Markus Ritter s Sohn wurde wegen gesundheitlicher Probleme mit den Augen aus der Armee ausgemustert. Der heutige Bundesrat skandidat und Mitte-Nationalrat intervenierte bei der Regierung und schaltete sogar den Bundesrat ein. Recherchen zeigen, wie Ritter Protest einlegte und über das Militär herzog, dessen oberster politischer Chef er nun werden will.
Laut CH Media setzte sich Ritter am Tag der Aushebung per E-Mail an Armee-Chef Guy Parmelin, den damaligen Verteidigungs- und heutigen Landwirtschaftsminister. In dem Schreiben schilderte er den Fall seines Sohnes und kritisierte den Aushebungsentscheid. Ritter bat um Informationen und bat die zuständigen Stellen, den Fall noch einmal zu prüfen. Es ist selten, dass Eltern wegen eines Aushebungsentscheids intervenieren. Doch Ritter ist kein gewöhnlicher Vater, sondern ein bestens vernetzter Nationalrat. Er schickte auch E-Mails an Mitte-Sicherheitspolitiker aus National- und Ständerat und bat um Dringlichkeit, da der Aushebungsentscheid seiner Meinung nach falsch sei. Gemäß Informationen von CH Media soll es tatsächlich zu einer Intervention gekommen sein. Offenbar wurde der damalige Armeechef Philippe Rebord in einer Anhörung in der Sicherheitspolitischen Kommission mit der Kritik konfrontiert. Ritter hält sein Vorgehen rückblickend für «richtig und angemessen» und betont, dass sein Sohn sich sehr gewissenhaft auf die Armee vorbereitet hatte. Er erklärte, dass die Rekrutierungsstelle keinen Fehler anerkennen wollte. Ritter behauptet auch, dass er damals einen «prominenten Vorstoss» hätte einreichen und öffentlich die Schwächen der Armee zur Schau stellen können, doch er habe der Armee nicht schaden wollen. Auch sein jüngerer Sohn wurde einige Jahre später – aus Sicht Ritters zu Unrecht – für untauglich erklärt. Wie sieht Ritter das Ganze heute, als Bundesratskandidat und damit möglicherweise bald oberster politischer Chef dieser Armee, die er einst so heftig kritisierte? «Der Chef der Armee hat mir persönlich versichert, dass die Prozesse angepasst wurden», sagt Ritter auf Nachfrage. «Ich würde aber sicher nochmals gerne ein Gespräch mit dem Oberfeldarzt führen.» Ritter betont, dass er damals auch einen «prominenten Vorstoss» hätte einreichen «und öffentlich die Schwächen der Armee zur Schau stellen können». Doch er habe der Armee nicht schaden wollen. Auch sein jüngerer Sohn wurde einige Jahre später – aus Sicht Ritters zu Unrecht – für untauglich erklärt. Wie sieht Ritter das Ganze heute, als Bundesratskandidat und damit möglicherweise bald oberster politischer Chef dieser Armee, die er einst so heftig kritisierte? «Der Chef der Armee hat mir persönlich versichert, dass die Prozesse angepasst wurden», sagt Ritter auf Nachfrage. «Ich würde aber sicher nochmals gerne ein Gespräch mit dem Oberfeldarzt führen.» It is one thing to pursue the legal route (which existed), but another to use one's connections to get what one wants
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