In dem neuen Biopic «A Complete Unknown» spielt Timothée Chalamet Bob Dylan, der als einer der wichtigsten Songwriter Amerikas gilt. Obwohl Dylan nicht persönlich mit Chalamet zusammenarbeitete, gibt der Schauspieler eine beeindruckende Leistung ab und zeigt die Selbstironie des Künstlers.
Bob Dylan , der wohl wichtigste amerikanische Songwriter, bleibt ein ewiges Rätsel. Auch in « A Complete Unknown », in dem der «völlig unbekannte» Robert Zimmerman aus dem Nirgendwo nach New York kommt und als Bob Dylan Anfang der 1960er-Jahre die Folk-Szene aufrüttelt, ist dies deutlich zu erkennen. Obwohl Dylan das Drehbuch absegnete und die Verwendung seiner Musik erlaubte, hatte Hauptdarsteller Timothée Chalamet keinen persönlichen Umgang mit ihm.
Für den 29-jährigen New Yorker stellte das kein Problem dar: «Das ist typisch Bob, und irgendwie auch wunderbar», erklärt er im Zoom-Interview. «Dass ich fünf Jahre lang die Musik üben konnte, gab mir Selbstvertrauen. Zudem fühlte ich mich in den Händen von Regisseur James Mangold sicher – er hatte ja mit Joaquin Phoenix ‹Walk the Line› gedreht und entsprechend Erfahrung mit Biopics von Musikern.»\Im Gegensatz zu Phoenix als Johnny Cash wirkt Chalamet bodenständiger, weniger wie ein leidender Künstler. Kulturgötterverehrung ist auch nicht sein Ding. «Ehrlich gesagt: Zum ersten Mal hörte ich von Bob Dylan bei einem Freund meines Vaters, der ein grosser Fan war und ein Schwarz-Weiss-Porträt von Bob in seiner Wohnung hängen hatte», erinnert er sich. «Dylans Songs sind zeitlos relevant, vorwärtsblickend und auch neuen Ohren zugänglich.» Weil die Pandemie und Hollywood-Streiks den Drehstart um Jahre verschoben, nahm sich Chalamet die Zeit, nach Hibbing und Duluth in Minnesota zu reisen, wo Dylan aufwuchs: «Wenn man zwei, drei Monate zur Vorbereitung hat, ist das eine Recherche, danach ist es Besessenheit. Oder besser gesagt: Teil des Lebens. Ich kann es nicht richtig beschreiben, ich atmete einfach alles ein. Ich würde sagen: alles, überall und gleichzeitig.» Die Osmose als Methode ist effektiv: Chalamet überzeugt in der Rolle der nicht immer sympathischen Titelfigur, und Dylans Selbstironie bringt er ebenfalls auf den Punkt
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