Gewaltdelikte, versuchte vorsätzliche Tötung, Drogenmissbrauch und weitere Delikte. Die Gefahr, die vom mutmasslichen Mörder ausging, war bekannt. Gerichtspsychiater Frank Urbaniok ordnet den Fall ein.
des mutmasslichen Mörders. Er wurde mehrfach wegen teils schwerer Gewaltdelikten verurteilt. Im Mai 2019 wurde er wegen versuchter vorsätzlicher Tötung und weiterer Delikte noch unter Jugendstrafrecht zu 18 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt. Nach seiner Entlassung im März 2021 konsumierte er laut der Anklageschrift exzessiv Alkohol und Kokain und verabreichte sich anabole Steroide.
Der Beschuldigte war schon früher wiederholt äusserst gewalttätig. Überrascht es Sie, dass er nach der Entlassung aus dem Massnahmenzentrum Uitikon sofort wieder gewalttätig wurde und schliesslich gar einen Menschen getötet hat?ugendliches Alter kann bei schweren Gewalttaten zweierlei bedeuten. Bei manchen Tätern gibt es gute Erfolgsaussichten, weil das Verhalten in der Persönlichkeit aufgrund des jugendlichen Alters noch nicht verfestigt ist.
Risikobeurteilungen sind ein integraler Bestandteil der spezialisierten Therapien für Straftäter. So wie ich die Arbeit des Massnahmenzentrums kenne, würde es mich wundern, wenn dort die Problematik des Täters nicht erkannt worden wäre. Eine andere Frage ist, welche rechtlichen Möglichkeiten, zum Beispiel Auflagen, nach der Entlassung noch vorhanden waren und was tatsächlich umgesetzt wurde.
Das ist vermutlich ein Faktor, der zusätzlich Hemmschwellen verringert hat. Berücksichtigt man aber die Vorgeschichte und die Art der Delikte, dann ist das Hauptproblem die Persönlichkeit des Täters, wie die Identifikation mit Gewalt, eine leichte Auslösbarkeit von schwerster Gewalt und das Mitführen und Einsatz eines Messers.