Bank of Japan: Japans designierter Notenbankchef Ueda stützt die lockere Geldpolitik: Die japanische Zentralbank steht trotz neuer Führungsspitze und Inflation offenbar nicht vor einem raschen geldpolitischen Kurswechsel.
Ueda gilt als ehemaliges Vorstandsmitglied der BoJ als ausgewiesener Experte für Geldpolitik.Der designierte japanische Notenbankchef Kazuo Ueda hat Spekulationen über eine rasche Abkehr von der ultralockeren Geldpolitik gedämpft. Die Zentralbank werde sich wahrscheinlich erst dann auf eine Normalisierung zubewegen, wenn ein nachhaltiges Erreichen ihres Inflationsziels von 2,0% in Sicht sei, sagte Ueda am Montag bei einer Anhörung im Parlament.
Ueda zeigte sich offen für eine umfassende Überprüfung der geldpolitischen Leitplanken der Bank of Japan , wie sie von BoJ-Vorstandsmitglied Naoki Tamura vorgeschlagen wurde. Dabei gelte es aber, «viel Zeit» darauf zu verwenden, verschiedene Aspekte der lockeren Geldpolitik zu untersuchen. Ueda liess durchblicken, dass eine Überarbeitung der von der Zentralbank betriebenen Zinskurvensteuerung wohl nicht unmittelbar nach seiner Amtsübernahme erfolgen werde.
Führende Notenbanken wie etwa die Fed in den USA oder die Europäische Zentralbank steuern im Kampf gegen die ausufernde Inflation längst einen Kurs der Zinserhöhungen. In Japan ist dies anders: Dort verfolgt die BoJ bereits seit 2016 eine Politik der Zinskurven-Steuerung. Dabei peilen die Währungshüter Zielmarken von minus 0,1% für die kurzfristigen Zinsen und von null Prozent für die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen an.
Ueda wird die Nachfolge von Amtsinhaber Haruhiko Kuroda antreten, dessen zweite fünfjährige Amtszeit am 8. April endet. Ueda gilt als ehemaliges Vorstandsmitglied der BoJ als ausgewiesener Experte für Geldpolitik.