40 Prozent der Pensionäre in Argentinien leben unterhalb der Armutsgrenze. Die Mindestrente von 250 Franken im Monat reicht kaum zum Essen. Trotzdem spart die Regierung auch bei den Renten.
Eilig sperrt die Polizei die Zufahrtsstrassen zum Platz vor dem argentinischen Kongress. «Ohoho, die gefährlichen Rentner kommen», sagt ein Mann mit Gehstock und schütterem Haar. Wasserwerfer fahren auf, Dutzende von Polizisten in schwarzer Uniform, mit Helm und Schutzschild stehen in Reih und Glied.
Die Rentner wollen eine Runde um das Kongressgebäude drehen, aus Protest gegen magere Renten und die Sparpolitik von Präsident Javier Milei, wie jede Woche. «Und jedes Mal marschiert die Polizei auf», sagt Raúl Roverano, Ingenieur im Ruhestand. «Wer hätte das gedacht? Wir Rentner sind anscheinend ziemlich lästig.» Roverano gehört der Gruppe «Jubilados Insurgentes» an, den «aufständischen Rentnern».
Besonders hart getroffen hat es die Rentner: Die Kaufkraft der Pensionen ist seit Amtsantritt von Milei im Dezember um fast 30 Prozent gesunken. Die Mindestrente liegt bei umgerechnet rund 250 Schweizer Franken, bei europäischen Lebenshaltungskosten. Ein Liter Milch kostet rund 1.20 CHF, eine Einzimmerwohnung in Buenos Aires gibt es nicht unter 450 Franken. Manche Medikamente sind teurer als in den USA. Mindestens drei von zehn Rentnern leben unterhalb der Armutsgrenze.
Lorenzo Sigaut Gravina von der Wirtschaftsberatungsfirma Equilibra sagt: Aus finanzpolitischer Sicht sei das Präsidentenveto nachvollziehbar. «Es mag sein, dass man anderswo hätte sparen können. Aber, in Anbetracht des Ausmasses des Defizits ist es schwierig, nicht überall ein Stück weit zu kürzen. Und das betrifft auch die Renten.»
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