Die Stiftung Gesundheitsförderung Bad Zurzach + Baden, die seit 2007 die Aqualon-Therme in Bad Säckingen betreibt, möchte sich nun aus Deutschland zurückziehen. Die Zukunft der Therme ist damit ungewiss. Der Bad Säckinger Bürgermeister Alexander Guhl und die Stiftung wollen nun gemeinsam die Möglichkeiten für eine dauerhafte Lösung entwickeln.
Fast zwanzig Jahre lang gehörte die Therme Aqualon in Bad Säckingen zum Portfolio der Stiftung Gesundheitsförderung Bad Zurzach + Baden. Die Stiftung rettete das Bad 2007, nachdem die Therme nach schweren Zeiten pleitegegangen war. Nun möchte sich die Zurzacher Stiftung aus Deutschland zurückziehen, wie die deutsche Tageszeitung «Südkurier» berichtet. Mit dem Entscheid der Stiftung, sich aus Deutschland zurückzuziehen, stellt sich die Frage nach dem Weiterbestand der Einrichtung.
Gegenüber dem «Südkurier» wollte sich Franc Morshuis, Geschäftsführer des Aqualons, nicht äussern. Er verwies auf die Gemeinderatssitzung in Bad Säckingen am Montag, bei der er ebenfalls anwesend sein werde. Morshuis ist zudem seit August Geschäftsleiter der Badener Therme «Fortyseven», die wie die Therme in Bad Zurzach ebenfalls zur Stiftungsgruppe gehört. Die Stiftung betreibt ausserdem die Unternehmensgruppe Zurzach Care mit rund 1150 Mitarbeitenden, die nach eigenen Angaben führend im Schweizer Gesundheitswesen für Prävention, Behandlung, Rehabilitation und Reintegration ist. Auch Isabelle Strub, Geschäftsführerin der Stiftung, verweist auf Anfrage dieser Zeitung auf das bevorstehende Treffen mit dem Bad Säckinger Gemeinderat. «Eine Stellungnahme unsererseits erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt.» Weshalb und bis wann sich die Stiftung zurückziehen möchte, bleibt deshalb noch offen. Von der Stadt Bad Säckingen erhält die Stiftung seit der Rettung einen jährlichen Betriebskostenzuschuss von 600'000 Euro – eine Voraussetzung für die Übernahme des Bades. Der Stadt wiederum sicherte der Erhalt des Bades den Status als Heilbad. Als die Stadt diesen Vertrag Ende 2015 kündigte, drohte dem Bad auf Ende 2016 das Aus. Schliesslich konnte im Herbst 2016 ein neuer Vertrag abgeschlossen und das Aqualon weiterbetrieben werden. Die Stiftung investierte seit 2007 rund 15 Millionen Euro in die Sanierung und Modernisierung der 1978 eröffneten Therme, um sie wieder profitabel zu machen. Dabei wurde nicht nur die Technik erneuert, sondern auch der Bad- und Fitnessbereich neugestaltet. Der Bad Säckinger Bürgermeister Alexander Guhl sagte gegenüber der deutschen Zeitung, dass die Stadt gemeinsam mit der Zurzacher Stiftung nun Möglichkeiten für die Zukunft des Aqualons entwickeln würde. Grundlage dafür sei ein Gutachten, das im Gemeinderat am Montag vorgestellt werde. Es beleuchtet laut Guhl den Betrieb des Aqualons, seine Wirtschaftlichkeit und zeige zudem auf, welche wirtschaftliche Bedeutung und Auswirkung die Therme für die gesamte Stadt habe. Wo derzeit die grössten Chancen für eine dauerhafte Lösung liegen, wollte der Bürgermeister nicht beurteilen. Die Antwort darauf stehe am Ende eines Meinungsbildungsprozesses, und darüber werde letztlich auch nicht der Bürgermeister, sondern der Gemeinderat entscheiden müssen. Die reinen Betriebszahlen bieten laut Guhl durchaus Perspektiven. Rund 180'000 Besucherinnen und Besucher verzeichnet die Bad Säckinger Therme jedes Jahr im Bad und der Sauna (ohne Fitness). Gemäss des Bürgermeisters eine stolze Zahl. Die Therme in Bad Zurzach zählte 2023 mit 395'000 Gästen mehr als doppelt so viel. Das Zurzacher Thermalbad verfügt mit 2000 Quadratmetern auch über eine doppelt so grosse Wasserfläche wie das Aqualon und ist mit einer Arealfläche von 16'500 Quadratmetern die grösste Freilufttherme der Schweiz.Alexander Guhl machte gegenüber dem «Südkurier» darauf aufmerksam, dass auch der Investitionsstau der Einrichtung in Bad Säckingen berücksichtigt werden müsse. «Die Stiftung Zurzach hat schon sehr viel investiert in den vergangenen Jahren», bescheinigt Guhl der aktuellen Eigentümerin. Aber gerade die Entwicklung bei Fragen wie Klima- und Energieeffizienz machten jetzt weitere Modernisierungen notwendig. Ob es Fördermöglichkeiten für den Betrieb einer Gesundheitstherme gibt, bejahte der Bürgermeister nur mit Einschränkungen. Es gebe durchaus Fördertöpfe beim Land Baden-Württemberg, allerdings kämen nur Thermen unter kommunaler Trägerschaft in den Genuss
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