Seit drei Jahren prüft die Drogeninfo Basel-Stadt anonyme Rauschgiftproben auf Qualität und gefährliche Inhaltsstoffe. Das Pilotprojekt wird nun zum festen Angebot – und weckt internationales Interesse.
Tauscht sich aus und will berichten: Jonas Hoffmann, Lörracher Wahlkreisabgeordneter, im Gespräch mit Ute Wetzel, Leiterin der Suchthilfe Basel-Stadt.Gedacht war das stationäre Drug-Checking als niederschwelliges Hilfsangebot im Suchtbereich zur Schadensminderung beim Drogenkonsum. 150’000 Franken stellte der Kanton Basel-Stadt für das Programm zur Verfügung. Jetzt, nach drei Jahren, ist die Pilotphase abgeschlossen.
Jeden zweiten Montagabend nimmt die Suchthilfe Basel im Rahmen des Projekts Drogeninfo Basel-Stadt während drei Stunden Drogenproben entgegen und untersucht diese auf Reinheit und gefährliche Inhaltsstoffe. Wer wissen will, ob seine Substanzen verunreinigt, überdosiert oder falsch deklariert sind, kann dieses Angebot nutzen. Anonym, kostenlos und am vereinbarten Termin.
Obwohl Zeugin diesen Begriff unpassend findet: «Drogenkonsum ist kein Hobby.» Ein Abgabetermin ist verbunden mit dem Ausfüllen eines Fragebogens und einem jährlichen Beratungsgespräch. Die durch die Analysen gewonnenen Daten helfen auch, gefährliche Trends aufzudecken, wie zum Beispiel den aktuellen Vertrieb von synthetischem Cannabis und stark überdosierten Ecstasy-Pillen.
Jonas Hoffmann, SPD-Landtagsabgeordneter, sagt: «In Deutschland findet jetzt ein Umdenken im staatlichen Umgang mit Rauschmitteln statt.» Als grösstes Hindernis sieht Hoffmann bis jetzt die fehlende Rechtsgrundlage für solche Programme: «Schon der Transport der Proben von der Sammelstelle zum Labor wäre in Deutschland eine Straftat.» Die Delegation will nun über das Projekt DIBS in Basel berichten und zu Hause politische Überzeugungsarbeit leisten.
Frank Meissner vom Arbeitskreis Rauschmittel e. V. Lörrach sieht in seinem Landkreis einen Bedarf am Ausbau von Hilfeleistungen für Drogenkonsumierende: «Ein Drug-Checking wie hier im Kanton Basel wäre ein richtiger Schritt für die Erweiterung des Hilfsangebots.» Anwendung dafür gäbe es wahrscheinlich. Laut Suchthilfe Basel-Stadt kommen momentan zwischen fünf und zehn Prozent der DIBS-Nutzer aus Deutschland nach Basel.
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